Fast wie Dornröschen

Es war wie im Märchen: Spenden im Gesamtwert von ca. S 130.000,-- wurden in Anwesenheit von etwa 500 geladenen Gästen, die anläßlich dieses Ereignisses gekommen waren, den Vertretern von 5 Behindertenorganisationen übergeben.

Im großen Saal des PSK Hauptgebäudes waren Tische festlich gedeckt. Besteck, Gläser, Servietten, Schälchen mit Nüssen und Pralinen, um jeden Tisch mehrere goldene Sessel.

Die Vertreter der einzelnen Gruppen, insgesamt ca. 25 Leute (5 % der Anwesenden) wurden bei den ihnen zugedachten Spenden (zum Teil Therapiegeräte) postiert und bekamen diese nach ca. 1 1/2 Stunden Ansprache und Unterhaltungsprogramm überreicht.

Später erklärte man das Buffet für eröffnet. Auch wir wollten uns zu zwei der großen Tische setzen. Doch wir hatten nicht mit der Fürsorglichkeit der PSK gerechnet. Wir wurden nämlich gebeten, im NEBENRAUM Platz zu nehmen.

Dort sei extra für uns gedeckt und wir könnten noch gemütlicher beieinander sitzen – wohingegen im großen Saal Trubel und Lärm herrsche, der uns ja sicher nicht angenehm sei – ?!

Im Nebenraum

Im Nebenraum wurde zwar erst gedeckt, als wir schon saßen, dafür war es aber wirklich sehr gemütlich! Wir saßen Schulter an Schulter um einen raumfüllenden Tisch, nachdem wir für die Rollstuhlfahrerinnen erst noch einige (goldene) Sessel entfernen mußten.

Nüsse und Pralinen gab es zwar keine, aber auch das finde ich sehr umsichtig, da ja allgemein bekannt sein dürfte, daß behinderte Menschen, insbesondere Rollstuhlfahrerinnen, ohnehin meist Verdauungsprobleme haben. Daß wir nicht bedient, sondern ans Buffet gebeten wurden, machte die Sache nur noch angenehmer, da wir uns so selbst etwas aus dem reichhaltigen Angebot an warmen und kalten Speisen auswählen durften.

Nur die Rollstuhlfahrerinnen wurden bedient, da man ihnen nicht zumuten wollte, sich ans Buffet drängeln zu müssen. Außerdem hätten sie ja Schwierigkeiten gehabt, aus dem Raum wieder hinauszukommen. So genossen wir also diesen Abend in gemütlicher Runde, in „angenehm ruhiger“ Abgeschiedenheit.

Resümee

Nicht genug, daß wir mit Spenden bedacht und bei der Übergabe fotografiert wurden, durften wir uns noch an einem (mindestens ebenso teuren) Buffet delektieren, sahen das PSK Hauptgebäude von innen, schüttelten Prominenten die Hand, erlebten H. P. Heinzl live, bekamen ein Sackerl voll Weltspartagsgeschenken – und vor allem: mußten uns nicht unter andere, nichtbehinderte Menschen mischen.

Wie oft darf (muß) man so etwas denn schon erleben?

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