Der Bregenzer Weihnachtsmarkt ignoriert wichtige Auflagen und sorgt für massive Einschränkungen.
Jedes Jahr zieht der Weihnachtsmarkt in Bregenz zahlreiche Besucher:innen an. Doch für Menschen mit Behinderungen wird der Markt regelmäßig zu einer Herausforderung.
Landesvolksanwalt für Vorarlberg Klaus Feurstein und Bundesbehindertenanwältin Christine Steger kritisierten am 9. Dezember 2024 die mangelnde Barrierefreiheit auf dem Bregenzer Weihnachtsmarkt scharf.
Ignorierte Auflagen führen zu Einschränkungen
Der Kornmarktplatz in Bregenz ist mit einem dauerhaften taktilen Leitsystem ausgestattet, das blinden und sehbehinderten Menschen die Orientierung ermöglichen soll. Der Betrieb des Weihnachtsmarktes erfolgt auf Grundlage eines Bescheids, der unmissverständlich festlegt, dass das taktile Leitsystem freizuhalten ist.
Doch beim diesjährigen Markt wurden die Leitsysteme durch Weihnachtsmarkthütten und ein beleuchtetes Riesenrad blockiert, was der Landesvolksanwalt mit Nachdruck kritisiert:
Das taktile Leitsystem wurde geschaffen, um blinden und sehbeeinträchtigten Menschen die selbstständige Nutzung des öffentlichen Raums zu garantieren.
Dass dieses System während des Weihnachtsmarktes unbrauchbar gemacht wird, ist ein Paradebeispiel dafür, wie mangelndes Bewusstsein zu Diskriminierung und Ausschluss führen kann.
Zusätzlich erschwerten Hackschnitzel und Metallrahmen den Zugang für Rollstuhlfahrer:innen.
Landesvolksanwalt Klaus Feurstein hält gegenüber BIZEPS fest:
Leider zeigt die Vorgehensweise in Bregenz auch, dass es immer noch am Bewusstsein für die Rechte von Menschen mit Behinderungen fehlt und wie schnell es zu Diskriminierungen und Ausschluss kommt.
Das Aufzeigen dieser Situation führt hoffentlich zu einer Bewusstseinsänderung und auch dazu, dass künftige Veranstaltungen im öffentlichen Raum barrierefrei und ohne Diskriminierungen erfolgen.
Verantwortliche räumen Fehler ein
Die Stadt Bregenz und die Bregenz Tourismus & Stadtmarketing GmbH haben die Fehler eingeräumt, sich entschuldigt und eine provisorische Leitlinie eingerichtet, die jedoch nicht zuverlässig funktioniert.
Sie versprachen, für künftige Weihnachtsmärkte barrierefreie Lösungen zu entwickeln.
Forderung nach verbindlichen Maßnahmen
Die Situation in Bregenz ist kein Einzelfall. Ähnliche Barrieren gibt es auch auf anderen Weihnachtsmärkten in Österreich. Menschen mit Behinderungen fordern daher konsequente Maßnahmen, um Barrierefreiheit zur Selbstverständlichkeit zu machen.
„Inklusion und Menschenrechte dürfen keine Ausnahme, sondern müssen Standard sein“, betont Steger abschließend.
Leo,
12.12.2024, 05:51
Mittlerweile ist es auch normal geworden das hunde nicht mehr mitgenommen werden dürfen,wenn man erklärt das es ein Assistenz hund ist wird nicht mal zugehört,dann bekommt man zur Antwort Keine Hunde.