Massiver Widerstand gegen angekündigten Tabubruch
„Es ist ein ungeheurer Skandal, dass EU-Forschungskommissar Busquin gestern Abend im Europäischen Parlament zugab, dass er einen Änderungsantrag unterstützt, wonach die Forschung mit Stammzellen aus Embryos und aus Föten, welche aus spontanen oder medizinisch notwendigen Schwangerschaftsabbrüchen gewonnen werden, finanziert werden soll“, sagte heute, Dienstag, die ÖVP-Europaparlamentarierin Dr. Marilies Flemming in Straßburg.
„Die meisten legalen Abtreibungen passieren im dritten Monat. Zu diesem Zeitpunkt schlägt bereits das Herz des Kindes. In einigen EU-Mitgliedstaaten ist die Abtreibung behinderter Kinder sogar bis zum 9. Monat legal. Geht es nach dem skandalösen Bekenntnis von Busquin, soll die Kommission Forschungen an bis in den neunten Monat abgetriebenen Kindern finanzieren können. Diese Horrorvision entstammt nicht der Nazi-Zeit, sondern könnte morgen schon europäische Wirklichkeit werden“, ist Flemming entsetzt.
Die Abstimmung über diese Vorlage der Kommission über die „Integration und Stärkung des Europäischen Forschungsraumes“ wird am Mittwoch im Europäischen Parlament stattfinden.
„Sie wird von entscheidender Bedeutung sein. Entweder besinnen sich die Abgeordneten darauf, dass die Würde und Integrität des Menschen unantastbar sein muss, in welchem Stadium der Entwicklung auch immer, oder es wird ein Tabu gebrochen, das da lautet ‚Du sollst nicht töten‘. Gerade die schrecklichen Ereignisse der nationalsozialistischen Herrschaft hätten gezeigt, wie weit der Mensch zu gehen bereit ist, wenn einmal ein Tabu gebrochen ist“, betonte Flemming.
Für die österreichische Europaparlamentarierin ist es unerträglich, dass solche grauenhaften Versuche durch EU-Gelder und somit auch von jenen Mitgliedstaaten finanziert werden sollen, in welchen eine solche Forschung verboten ist.
„Manche Redner im Plenum erklärten, dass mit der Forschung an Embryonen Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson geheilt werden könnten. Das wurde von anderen Rednern zurechtgerückt. Bis jetzt zeigt die Forschung an embryonalen Stammzellen, dass diese sehr leicht zu Krebs entarten. Noch nicht in einem einzigen Fall ist bis jetzt an einem Patienten damit gearbeitet worden. Hingegen ist die Forschung mit adulten Stammzellen sehr wohl heute bereits so erfolgversprechend, dass bereits Patienten damit geheilt werden können“, unterstrich Flemming.
Als Beispiel führte Flemming die Arbeiten des Innsbrucker Universitätsprofessors Dr. Hannes Strasser an, der derzeit an der urologischen Abteilung der Universitätsklinik Innsbruck Therapien mit adulten Stammzellen gegen Harninkontinenz entwickelt. „Bereits mehr als ein Dutzend erwachsener Menschen ist hier erfolgreich behandelt worden. Es geht also auch anders. Vor allem aber muss es ohne die menschenverachtende Forschung an abgetriebenen Kindern gehen“, sagte Flemming abschließend.