Florida: Chris Nikic ist neuer Iron Man

Am 7. November 2020 ging der 21-jährige Chris Nikic in die Sportgeschichte ein. Als erster Mann mit Trisomie 21 meisterte er das Extremsport-Event Iron Man. Ein wichtiger Antrieb für ihn ist der Wunsch nach Inklusion.

Chris Nikic
Chris Nikic

3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 km Radfahren und 42,195 km Marathon, das ist der sogenannte Iron Man, ein Extremsport-Event, das der junge Sportler am Samstag, den 7. November 2020 im US-Bundesstaat Florida bestand. Nikic ist der erste Sportler mit Trisomie 21, der einen Iron Man geschafft hat.

Wie Die Presse berichtet, war Chris Nikic 16:46:09 Stunden unterwegs und bekam einen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde.

Auf einem YouTube Video kann man sehen, wie Nikic mit Unterstützung seines Trainers den Wettbewerb absolviert. Im Wasser und auf der Laufstrecke waren sie durch einen Gurt verbunden. Beim Radfahren fuhr der Trainer hinterher und feuerte ihn an. An der Ziellinie angekommen, umarmte Nikic seinen Trainer. In diesem Moment habe sich ein Traum für ihn erfüllt, kommentiert der junge Amerikaner seinen Sieg.

„Du kannst mir nicht sagen, was ich tun kann und was nicht“, sagt Nikic in einem anderen Beitrag. Seine Philosophie ist, jeden Tag ein Prozent besser zu werden. Seinen sportlichen Erfolg hat er sich durch konsequentes Training erarbeitet.

Sportlicher Erfolg für Inklusion

Was er sich im Gegensatz zu anderen Sportlern offenbar auch erarbeiten musste, ist Inklusion in die Gemeinschaft. Früher, sagt sein Vater in einem Interview, sei er nicht zu Partys eingeladen worden und wäre kein Teil der Gemeinschaft gewesen. Jetzt sei das anders. Trotz Corona seien viele Leute zu Chris‘ Geburtstagsfest gekommen.

Für Nikic ist die Aufmerksamkeit, die er dadurch bekommt, ein Triathlet zu sein, wichtig. Ich mag die Umarmungen und die Aufmerksamkeit, die ich bekomme und ich mag es, Teil der Gruppe zu sein, erklärt er gegenüber Mike Reilly. Chris Nikic hat dieselben Träume wie viele andere junge Männer in seinem Alter: ein Haus, ein Auto und „eine heiße Blondine aus Minnesota“.

Durch seine sportlichen Leistungen hofft er, auch das erreichen zu können. Das ist verständlich und seine sportlichen Leistungen sowie sein Kampfgeist sind bemerkenswert. Eines stimmt aber auch irgendwie nachdenklich.

Muss man erst große sportliche Erfolge feiern, um inkludiert zu werden und in der Gesellschaft Anerkennung zu finden?

Siehe auch: Süddeutsche Zeitung 

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Ein Kommentar

  • Wäre das in Österreich auch möglich?