Eine Untersuchung der Fluggesellschaft American Airlines durch das US-Verkehrsministerium, deckte zahlreiche Verstöße der Fluggesellschaft gegen die Sicherheit und das Eigentum von Menschen mit Behinderungen auf. Nun zahlen American Airlines 50 Millionen Dollar Strafe.
Das sogenannte „Airline Passangers with Disabilities Bill of Rights“, zu deutsch „Gesetz über die Rechte von Flugpassagieren mit Behinderungen“, enthält grundlegende Rechte von Passagieren mit Behinderungen, wie z.B. das Recht auf Würde und Respekt – d.h., dass eine Person nicht aufgrund ihrer Behinderung von einer Fluggesellschaft oder ihren Angestellten diskriminiert werden darf.
Menschen mit Behinderungen dürfen auch keinen Einschränkungen unterworfen werden, die für andere Fluggäste nicht gelten.
Zudem muss das Personal von Fluggesellschaften geschult werden, die Bedürfnisse von Reisenden mit Behinderungen zu erkennen.
Der Gesetzesentwurf sieht vor, dass die Rollstühle und Mobilitätshilfen der Fluggäste rechtzeitig und in dem Zustand zurückgeben werden, in dem sie sie erhalten haben. Ebenfalls ist vorgesehen, Fluggästen mit Behinderungen beim Ein- und Aussteigen ins und aus dem Flugzeug sowie bei der Fortbewegung auf dem Flughafen zu helfen.
In der Praxis gibt es immer wieder Beispiele von Diskriminierung und fahrlässiger Behandlung von Menschen mit Behinderungen durch Fluggesellschaften.
Ein Rollstuhl wird von einem Mitarbeiter der Fluggesellschaft eine steile Rampe hinuntergeworfen und überschlägt sich dabei. Das zeigt ein Video, das 2023 auf TikTok veröffentlicht wurde.
Dieser Umgang mit Hilfsmitteln ist nur ein Beispiel für die schlechte und fahrlässige Behandlung die Menschen mit Behinderungen bei American Airlines erfahren.
American Airlines verstoßen gegen die Rechte von Menschen mit Behinderungen
Wie CBS NEWS berichtet, ergab eine Untersuchung des Verkehrsministeriums zahlreiche Verstöße der Fluggesellschaft American Airlines gegenüber Menschen mit Behinderungen. Darunter fallen Hilfestellungen des Flughafenpersonals, die zu Verletzungen führten oder die Beschädigung von Hilfsmitteln.
Die Behörde warf American Airlines vor, die Rollstühle tausender Passagier:innen zwischen 2019 und 2023 grob behandelt oder beschädigt zu haben, sodass die Passagier:innen ohne ihre Mobilitätshilfen dastanden.
50 Millionen Dollar Zahlung
American Airlines haben sich auf Grund der Ihnen vorgeworfenen Verstöße mit dem US-Verkehrsministerium auf einen Vergleich in Rekordhöhe von 50 Millionen Dollar geeinigt.
Gemäß dem Vergleich werden American Airlines eine Geldstrafe in Höhe von 25 Millionen Dollar an das US-Finanzministerium zahlen. Die verbleibenden 25 Millionen Dollar werden in die Ausstattung der Fluggesellschaft investiert, um zukünftig Schäden an Rollstühlen zu verringern, sowie in ein System zur Kennzeichnung von Rollstühlen, das eine bessere Verfolgung der Hilfsmittel ermöglicht.
Darüber hinaus werden die Gelder in die Entschädigung von Passagier:innen fließen, deren Rechte nach Ansicht der Behörde zwischen 2019 und 2023 verletzt wurden.
„Die Zeiten, in denen eine schlechte Behandlung von Fluggästen mit Behinderungen toleriert wurde, sind vorbei“, so US-Verkehrsminister Pete Buttigieg. Er führt aus:
Mit dieser Strafe setzen wir einen neuen Standard der Verantwortlichkeit für Fluggesellschaften, die die Bürgerrechte von Passagieren mit Behinderungen verletzen.
Durch die Festsetzung von Strafen in einer Höhe, die über die reinen Geschäftskosten der Fluggesellschaften hinausgeht, wollen wir das Verhalten der Branche ändern und verhindern, dass es überhaupt zu derartigen Verstößen kommt.
American Airlines ist nicht die einzige Fluggesellschaft, bei der es solche Verstöße gegenüber Menschen mit Behinderungen gibt. Das US-Verkehrsministerium führt weitere Untersuchungen gegen andere Fluggesellschaften durch, bei denen ähnliche Verstöße gemeldet wurden.
Laut der Aufsichtsbehörden des US-Verkehrsministeriums gehören American Airlines aber „zu den schlechtesten unter den US-Fluggesellschaften. Sowohl was die Gesamtzahl der Beschwerden im Zusammenhang mit Rollstühlen und Scootern als auch die Quote der Beschwerden betrifft“.
Christine Utrata,
04.11.2024, 10:29
Die Barrierefreiheit betrifft auch unsere Assistenzhunde, wo es immer wieder zu Diskussionen bei Flugbuchungen kommt :-(