Folge 11: Ich habe bereits gewählt! – Persönliches Statement anlässlich der Nationalratswahl 2013

Rollend, rasant und rabiat durch Wien und den Rest der Welt

Symbolbild: Ronja Rollerbraut

Ich habe mich schon entschieden.

Meine Stimme ergeht an diejenige Partei,

  • die sich für das gemeinsame friedliche und gerechte Zusammenleben aller Bevölkerungsgruppen einsetzt. Gegenseitiger Respekt, gewaltfreie Kommunikation, Konstruktivität für alle von allen.
  • die alle Menschen von Anfang an miteinschließt, von Menschen mit vielfältigen kulturellen und religiösen Hintergründen über Menschen mit alternativen Lebensentwürfen bis zu Menschen mit Behinderung. Inklusion und Chancengleichheit für alle.
  • die sich an die österreichische demokratische Verfassung, an die bestehenden Gesetze, an die allgemeine Erklärung der Menschenrechte, an ratifizierte UN-Konventionen … hält.
  • die eine Absage erteilt, an das gegenseitige Ausspielen von Interessensgruppen, eine Absage an Bevorzugungen von einigen wenigen, eine Absage an Bestechlichkeit, eine Absage an Vertuschung.
  • die zu ihrem Grundsatzprogramm und Versprechen steht und in der Diskussion mit Sachargumenten überzeugt.
  • die wirtschaftlichen Erfolg nicht über den Menschen und seinen Bedürfnisse stellt.
  • die die ganze Bevölkerung als eine solidarische Gemeinschaft sieht. Gleiche Sozial- und Gesundheitsleistungen für alle, die es brauchen.
  • die schwächere Bevölkerungsgruppen, wie z.B. Kinder, alte und pflegebedürftige Menschen (die teilweise nicht am wirtschaftlichen Konsum und Leistungserbringung teilnehmen können) nicht benachteiligt. Menschlichkeit, Lebensbejahung und Lebensqualität von der Geburt bis zur letzten Phase des Lebens.
  • die sachliche Kritik übt, die Fehler auch bei sich selbst zugibt, die hinterfragt und neues ausprobiert.
  • die die Menschheit als eine Familie auf einem gemeinsame Planeten sieht und sich für ein friedliches und gerechtes Zusammenleben aller Länder und Kulturen einsetzt. Die bei Kriegen, Katastrophen, Verfolgung im Großen und im Kleinen selbstverständlich rasch Hilfe und Unterstützung gibt.
  • die den Menschen eingebettet in sein Umfeld, in die Umwelt mit begrenzten Ressourcen sieht. Die schon Kindern den Respekt vor Tieren und die Einsicht, dass letztendlich alles mit allem verbunden ist, vermittelt.
  • die sich traut, bei Ungerechtigkeiten den Mund aufzumachen. Die Mut zur Diskussion zeigt.

Die Partei, die ich meine …

… habe ich so leider noch nicht auf einem Wahlzettel gefunden.

… ist kein Traum, sondern eine konkrete Vision, die ich täglich vor mir habe.

… sind letztendlich wir alle. Unabhängig von der Farbe des politischen Mascherls.

Es liegt nicht nur an denen da oben. Es liegt auch an uns selbst. Auch ein Domino-Stein, der nicht fällt, kann einer Entwicklung Einhalt gebieten. Wir wirken in unserem Alltag, in unserem „kleinen“ Bereich. Oft sind wir passiv und angepasst. Wir können aber auch bewusst innehalten, hinterfragen, laut nachfragen, mutig „warum“ oder „nein“ sagen, diskutieren, eine alte Verhaltensweise über Bord werfen, Neues ausprobieren, …

„Ein bisserl den Hintern bewegen …“

… denn das Leben ist nicht unbeschwert, leicht und nur schön.

Man kann nicht allein die Welt retten. Aber man kann zum Beispiel in einem, in zwei Bereichen besonders aktiv sein. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass DU Mitstreiter und Mitstreiterinnen finden wirst. Warum soll ich den Hintern von meinem bereits gewärmten Sofa verlassen? Die Antwort ist einfach: „Wenn wir heute nix tun, leben wir morgen wie gestern!“ Das will ich zumindest nicht.

Behinderung ist für mich untrennbar mit Protest verbunden, und zwar solange, bis inklusives Leben eine Selbstverständlichkeit ist. Erst wenn die letzten Barrieren beseitigt sind und das letzte Heim geschlossen ist, können wir uns zufrieden im Rollstuhl zurücklehnen. Bis dahin ist aber noch sehr viel zu tun …

Bis bald, eure Ronja.

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