Der Ausbau des barrierefreien Zugangs zu den Angeboten des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) geht weiterhin zügig voran. Die Untertitelungsquote im MDR-Fernsehen zum 3. Quartal 2014 beträgt nun schon 69 Prozent.
Erstmalig wurden in diesem Jahr Live-Audiodeskriptionen für blinde und sehbehinderte Menschen angeboten. Eine neue Broschüre mit Brailleversion stellt die barrierefreien Angebote des MDR vor.
Diese Ergebnisse präsentierte der öffentlich-rechtliche Sender heute in Leipzig vor Spitzenvertretern von Blinden-, Sehbehinderten- und Gehörlosenverbänden aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie der Deutschen Zentralbücherei für Blinde und Regierungsbeauftragten aus Mitteldeutschland.
„Wir wollen mit unseren Angeboten alle Menschen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gleichermaßen erreichen und sichern freien Zugang zu Information und Interaktion“, begründet Intendantin Karola Wille das MDR-Engagement. „Wir sind in regem Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern der Behindertenverbände, die uns auf diesem Weg begleiten und deren Hinweise und Aufforderungen für uns Ansporn sind“, betont Wille. Seit 2013 bezahlen auch finanziell leistungsfähige Menschen mit Behinderung ein Drittel des regulären Rundfunkbeitrags.
Der MDR will bis 2017 stufenweise über 80 Prozent seines Fernsehprogramms mit Untertiteln ausstrahlen. Aktuell sendet die Rundfunkanstalt durchschnittlich etwa 17 Stunden täglich Untertitel. Auch der Anteil an Sendungen mit Audiodeskription wird erhöht.
Der Vorsitzende des Blinden- und Sehbehindertenverbands Thüringen, Joachim Leibiger sowie der Vorsitzende des Landesverbands der Schwerhörigen und Ertaubten Sachsen, Matthias Müller, würdigten beim dritten Zusammentreffen der Verbände mit dem Sender das bisher Erreichte. Durch die Beteiligung Betroffener sei die gemeinsame Entwicklung von Standards für den barrierefreien Zugang von Seh- und Hörbehinderten zu Angeboten des MDR merklich vorangekommen.
Joachim Leibiger ergänzte, dass weiter gehende bilaterale Kontakte auch auf regionaler Ebene für die Verbände sehr wichtig seien. Darüber hinaus bestehe der Wunsch nach einer Zielvereinbarung mit der Geräteindustrie für gemeinsame barrierefreie Standards zugunsten behinderter Mediennutzer.