Menschen mit Behinderung als vollwertige Mitglieder der Gesellschaft anerkennen

Die internationale Ethik-Tagung, die heute und morgen in Berlin stattfindet, befasst sich mit aktuellen Entwicklungen der vorgeburtlichen Diagnostik und der Inklusion behinderten Lebens. Auch der Präsident der Lebenshilfe Österreich, Germain Weber, hat sich im Vorfeld kritisch zum Umgang der österreichischen Gesellschaft mit behinderten Menschen geäußert.
Der Dritte Präsident des Nationalrates, Ing. Norbert Hofer, bemängelt, dass die immer genauer werdenden Methoden im Bereich der Pränatal- und Präimplantationsdiagnostik dazu missbraucht werden, behindertes Leben auszusortieren. So ist die Eugenische Indikation in Österreich ex lege immer noch bis zum Geburtstermin möglich, was bedeutet, dass lebensfähige Kinder bis unmittelbar vor der Geburt getötet werden dürfen.
Hofer: „Leider werden behinderte Menschen nicht als vollwertige Mitglieder der Gesellschaft gesehen und sind zudem von überdurchschnittlich hoher Arbeitslosigkeit betroffen. Menschen mit Lernschwächen arbeiten für ein Taschengeld in Lehrwerkstätten und erhalten keinen Lohn. Das ist eine unhaltbare Situation.“
Norbert Hofer ersucht den Sozialminister daher, Maßnahmen zu setzen, um mehr Menschen mit Behinderung ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Dazu gehören die jährliche Valorisierung des Pflegegeldes und ein neues Modell der Ausgleichstaxen, das Betriebe stärker belohnt, wenn sie behinderten Menschen die Chance einer Beschäftigung geben.