FPÖ-Ragger: „Minister Rauch soll sofort Lohn statt Taschengeld für Menschen mit Behinderungen umsetzen!“

Studie: Mit 192 Millionen Euro können 28.000 Personen in Tages- und Beschäftigungsstrukturen endlich eine sozialversicherungspflichtige Entlohnung erhalten

Christian Ragger
FPÖ

Der freiheitliche Behindertensprecher NAbg. Mag. Christian Ragger sprach sich für eine gerechte Bezahlung von in Werkstätten und Tagesstrukturen arbeitenden Menschen aus:

„Lohn statt Taschengeld ist heute die zentrale Forderung, wenn es um eine menschenwürdige und moderne Behindertenpolitik geht. Auch die Volksanwaltschaft hat seit Jahr und Tag immer wieder auf menschenrechtswidrige Ausbeutung in Behindertenwerkstätten hingewiesen. Dieses schändliche System muss zu einem Ende kommen. Denn nur eine Absicherung im Sinne der gesetzlichen Sozialversicherung und ein echtes Gehalt ist erst das, was einer Person ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht – und das können wir niemanden in unserer Gesellschaft verweigern!“

Eine veröffentlichte Studie der Wirtschaftsuniversität Wien hat nun die Kosten einer Umstellung zur Entlohnung errechnet.

„Über 28.000 Personen werden in Österreich mit einem Betteltaschengeld von durchschnittlich gerade einmal 800 Euro im Jahr (!) abgespeist. Viele erhalten gar deutlich unter hundert Euro – was das in Zeiten der Teuerung bedeutet, braucht man niemandem erklären. Das ist menschenunwürdig, gerade auch vor dem Hintergrund, dass in vielen Werkstätten harte Arbeit verrichtet wird und die Betreiber von den Verkäufen stattliche Gewinne einfahren, das Personal aber ohne jeden Lohn zurückbleibt. Eine Modellrechnung hat nun gezeigt, dass mit einer saldierten Mehrbelastung für die öffentliche Hand in Höhe von 192 Millionen Euro all diese 28.000 Menschen angestellt und versichert werden können. Ja, machen wir das doch endlich!“, erklärte Ragger.

„Der grüne Minister Rauch zaudert aber. Es ist menschlich unbegreiflich, warum Rauch zuerst stolz mit Forderungen daherkommt und dann aber verkündet, dass man nur schrittweise umstellen kann. Das trifft auf absolut kein Verständnis. Wie er richtig erkennt, hat Österreich die UN-Konvention unterschrieben, und die Staatenprüfung bescheinigte Österreich auch in diesem Jahr ein katastrophales Zeugnis im Bereich der Inklusion. Wir hinken hinterher. Daher muss die Überführung in eine Lohnanstellung besser gestern schon als morgen umgesetzt werden – das sind wir nämlich unseren Mitmenschen schuldig!“, betonte Ragger.

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Ein Kommentar

  • Vielleicht lieber mal das Problem angehen, dass viele Menschen mit Behinderung im von der FPÖ mitregierten Land Niedersöterreich wie Gefangene im eigenen Haus leben müssen, da sie keinen Zugang zu persönlicher Assistenz haben und auch sonst die Hilfen und Unterstützungen zu wünschen übrig lassen?

    BARRIEREFREIHEIT sowohl im eigenen Heim als auch im öffentlichen Leben dürfen kein Luxus sein!

    Fangen Sie erst einmal an vor der eigenen Haustür zu kehren und sich um dringende Probleme in den Bundesländern zu kümmern bevor sie hier herkommen und politisches Kleingeld machen wollen.

    Und ich weise noch einmal und wieder und wieder darauf hin, dass diese Probleme nicht erst seit den letzten paar Jahren bestehen und davor war die FPÖ in der Bundesregierung! Was wurde gemacht? NICHTS! Statt dessen gab es gewaltige Korruptionsskandale, Liederbuchaffären und diverse andere „Lausbubenstreiche“ und „Einzelfälle“.

    Wem wollen Sie mit diesen Forderungen weismachen, dass Sie wirklich an Menschenrechten interessiert sind, wenn es genau Ihre Partei und Ihre Anhänger sind, die regelmäßig auf Menschenrechten herumtrampeln?

    NOCHMAL: PERSÖNLICHE ASSISTENZ FÜR MENSCHEN MIT BEHINDERUNG IN NIEDERÖSTERREICH AUSNAHMSLOS FÜR ALLE! Und zwar nicht nur für die Arbeit, sondern in ALLEN Lebenssituationen und UNABHÄNGIG VON DER PFLEGESTUFE.