Franz Christoph (1953 – 1996)

Er hat uns für ewig verlassen.

Er war ein Unbequemer gewesen, gegenüber Nichtbehinderten, aber auch zu seinen behinderten FreundInnen, und er konnte dabei auch übers Ziel schießen. Deshalb haben ihn zuletzt viele gemieden. Das heißt aber nicht, daß er mit seiner radikalen Konsequenz immer falsch lag.

Franz war aktiver Teilnehmer am Hungerstreik im Bremer Rathaus, als der Behindertenfahrdienst eingestellt werden sollte. Er war es, der zum Auftakt des „Jahres der behinderten Menschen“ 1981 seine Krücke dem deutschen Bundespräsidenten Carstens vor sein Schienbein knallte, und er protestierte gegen die euthanasiefreundliche Haltung der „ZEIT“, indem er sich an die Eingangstüren des Redaktionsgebäudes kettete.

Seine zahlreichen Aktivitäten waren begleitet von einer regen publizistischen Tätigkeit, u. a. war er 1979 Mitbegründer der legendären „Krüppelzeitung“.

Der Tod von Franz Christoph ist ein großer Verlust für die deutsche Behindertenbewegung. Wir trauern mit unseren FreundInnen.

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