Frauennetzwerk im Verein Miteinander in Linz am 27. Mai 2004

Ein Kommentar zum 2. Treffen des Frauennetzwerkes.

Ich finde schon gut, dass es ein Netzwerk für Frauen mit und ohne Behinderung gibt. Damit wir uns nicht gegenseitig ausschließen, sondern dass wir uns besser kennen lernen. Und dass wir uns gemeinsam stärken.

Ich war beim 2. Treffen enttäuscht von dem Ganzen, weil ich bemerkt habe, dass sehr wenige Frauen mit Behinderungen und mehr Frauen ohne Behinderung dort waren. Komisch war auch, dass ein Mann im Kreis des Netzwerkes drinnen war.

Es stellte sich dann heraus, dass er dort beim Verein Miteinander arbeitet und für das Organisieren zuständig war. Ich habe mir am Anfang gedacht, er interessiert sich für Frauenanliegen, es war aber nicht so. Aber trotzdem habe ich es komisch gefunden. Für mich hat sich dann herausgestellt, dass es hinten und vorn nicht gepasst hat.

Ich habe den Vortag von Ahia Zemp sehr gut gefunden, ich war beeindruckt. Von der Idee finde ich es gut, dass ein Frauennetzwerk gegründet wird. Ich hoffe, dass Frauen mit Behinderungen mehr zum mitreden haben und nicht die Gefahr besteht, dass die Machtposition von Frauen ohne Behinderung übernommen wird.

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0 Kommentare

  • Ich bin für die Öffentlichkeitsarbeit der Miteinander GmbH zuständig und bin der Mann von dem hier in dem Kommentar die Rede ist. Ich möchte hier mit aller Deutlichkeit klarstellen, dass ich mich sehr wohl für die Anliegen von Frauen mit Behinderung interessiere, ansonsten hätte ich mich wohl nicht so dafür eingesetzt, dass das Thema „Frausein mit Behinderung“, das im Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderung eher untergegangen ist, beim Kongress „Behindertsein in Europa“ im Dezember 2003 in Linz in Form eines Workshops Aufmerksamkeit findet.

    Dieser Kongress, den ich im Auftrag der Miteinander GmbH organisiert habe, war schließlich auch der Ausgangspunkt für die Gründung des Frauennetzwerkes von Frauen mit und ohne Behinderung. Das Zukunftsforum der Miteinander GmbH „Geschlecht: weiblich – Netzwerkarbeit von Frauen mit und ohne Behinderung“ von dem hier die Rede ist und für dessen organisatorische Umsetzung ich auch mitverantwortlich gewesen bin, war eine öffentliche Veranstaltung im Alten Linzer Rathaus. Die Idee, dieses alljährlich im Mai stattfindende Zukunftsforum diesmal diesem Thema zu widmen, kam von der Geschäftsführerin der Miteinander GmbH, Brigitte Voglhofer, die gemeinsam mit Klaudia Karoliny von SLI Linz bereits viel Zeit und Arbeit in das Zustandekommen des Netzwerkes von Frauen mit und ohne Behinderung investiert hat.

    Dass ich der einzige Mann bei dieser Veranstaltung war, ist wohl eher zufällig, denn es hätte durchaus auch sein können, dass auch männliche Vertreter von Medien oder andere Männer, die sich für das Thema interessieren, daran teilnehmen. Männer wurden bei dieser Veranstaltung auch nicht von vorneherein ausgeschlossen ! Außerdem finde ich es überhaupt nicht befremdlich, wenn sich Männer, denen Öffentlichkeitsarbeit für Menschen mit Behinderung ein Anliegen ist, auch für die Themen von Frauen mit Behinderung interessieren.

    Der Umstand, dass ich ein Mann mit Behinderung bin, bedeutet nicht, dass mir die Anliegen von Frauen mit Behinderung egal sind. Weiters denke ich, dass das Zukunftsforum über Netzwerkarbeit von Frauen mit und ohne Behinderung sehr wohl eine gelungene Veranstaltung mit interessanten Beiträgen war und viele positive Rückmeldungen haben das auch bestätigt. Für die weitere Entwicklung wünsche ich dem Frauennetzwerk von Frauen mit und ohne Behinderung alles Gute!

  • Liebe Michaela! Liebe „ZuhörerInnen“! Ich bin ja auch eine von den Frauennetzwerkerinnen und ich gebe dir recht damit, dass im Workshop nicht alles gut und richtig gelaufen ist.
    Aber ohne Frauen mit Behinderungen, die etwas tun wollen und können, wird es wohl auch nicht gehen. Da darf frau sich nicht wundern, wenn nichtbehinderte engagierte FrauenrechtlerInnen die Partei ergreifen und wir Betroffenen wiederum übergangen werden. Aber ich denke trotzdem, das Frauennetzwerk kann einmal ein Anfang sein. Wir wollen im Kleinen (momentan sicher ohne Vereinsstrukturen oder sowas) damit beginnen, Frauenthemen – die vor allem behinderte Frauen betreffen – ins Auge zu fassen und ernsthaft, auch politisch, anzugehen. Du hast ja auch selbst gesehen, dass sich keine Frauen mit Behinderungen aus dem Kreis fanden, die etwas übernehmen konnten oder wollten. Und wenn das die Realität sein sollte und sich daran nichts ändert, wird es wohl auch nicht sehr lange ein Frauennetzwerk geben! Aber ich gebe die Hoffnung so schnell noch nicht auf, will auch im Moment ein bisschen nachsichtig sein und dem FNW eine berechtigte Chance geben.

  • Na ja, mit der großen Schwesterlichkeit ist es regelmäßig aus, sobald Frauen sich in vereinsmeiernde Strukturen begeben, wo es dann strukturbedingt automatisch „Funktionen“ und „Machtbereiche“ gibt statt freien Austausch von guten Ideen ohne ein Mascherl dran. Demokratie heißt halt nicht, dass alle irgendwo irgendwas (mit-)reden. Engagement braucht Orte, Zeit und Geld, damit etwas geschehen kann, nicht Netzwerkerinnen, die auch nicht recht wissen, was sie erreichen wollen.