Unter diesem Titel diskutierten rund 60 Teilnehmer des Dialogforums von LICHT INS DUNKEL. Denn Sport wie Kultur schaffen Gemeinschaft und können als Motor von Inklusion dienen.

Das zweite vom Verein LICHT INS DUNKEL initiierte Dialogforum beleuchtete die Themen Freizeit, Sport und Kultur im Kontext von Behinderungen, bot Raum zum Austausch und leistete einen Beitrag zur Bewusstseinsbildung.
Rund 60 Teilnehmer*innen – Vertreter*innen von Behindertenorganisationen, aus Wirtschaft, Sport, Kultur und Politik sowie Para-Sportler*innen und Kulturschaffende mit Behinderungen – brachten sich mit ihren Erfahrungen ein, diskutierten Lösungsansätze und formulierten Forderungen.
Der Wunsch an die Gesellschaft: Nicht nur Angebote exklusiv für Menschen mit Behinderungen schaffen, sondern auch solche, bei denen Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam Sport treiben, Kultur genießen oder Kunst schaffen.
Nach einer Lesung von Julian Messner, Gewinner des Literatur-Preises „Ohrenschmaus“, wurde das Dialogforum mit Impulsinterviews eröffnet: Elmar Kennerth, Vorsitzender von TIPSI – Tiroler Interessensverband für psychosoziale Inklusion, wies auf oft unsichtbare Barrieren für Menschen mit psychischen Erkrankungen hin.
Andrea Bellony, Obfrau von T-ROLLER, erzählte, wie durch inklusiven Tanz Barrieren abgebaut werden. Jasmin Plank, unter anderem Europameisterin und Vize-Weltmeisterin in Paraklettern, sprach über die Selbstverständlichkeit, mit der beim INKlettern der Alpenvereinsjugend Menschen ohne und mit den unterschiedlichsten Behinderungen gemeinsam klettern.
Alois Praschberger, ehemaliger Para-Olympionike, schilderte die vielen Unwegsamkeiten, die ihm als Rollstuhlfahrer in den 1980er Jahren noch begegneten. Und die Leiterin des Gehörlosenverbands Tirol Monika Mück-Egg erzählte davon, dass viele Veranstaltungen ohne gehörlose Menschen stattfinden, da keine Gebärdensprachdolmetschung angeboten wird.
Sport und Kultur verbinden
In den Diskussionskreisen kamen die Teilnehmer*innen überein, dass viele bereits Menschen mit Behinderungen im Sport offen gegenüberstehen. Wichtig sei jedoch die Sichtbarkeit bei Veranstaltungen im Nicht-Behindertensport. Außerdem sollte Barrierefreiheit keine freie Entscheidung von Veranstalter*innen sein, sondern Pflicht.
Im Bereich der Kultur lautete der Tenor, dass es mehr Förderung von Künstler*innen mit Behinderungen und von Kulturstätten, die Inklusion ermöglichen, geben müsse. Gerechter Lohn statt Taschengeld sei unumgänglich. Beim Besuch von Kulturveranstaltungen gibt es noch viel Luft nach oben, was Barrierefreiheit und Angebote zur Inklusion betrifft.
In allen Diskussionskreisen war man sich einig, dass es mehr inklusive und auf allen Ebenen barrierefreie Veranstaltungen brauche. Auch sollten die Menschen mit und ohne Behinderungen mehr kommunizieren, sodass Berührungsängste und Vorurteile abgebaut werden.
Dialogforum als Beispiel gelebter Inklusion
Das Dialogforum fand im Kletterzentrum Innsbruck statt und war baulich barrierefrei. Es gab Gebärdensprachdolmetschung und Live-Untertitelung sowie eine graphische Zusammenfassung in einfacher Sprache.