Diese Frage taucht auf, wenn man so Sätze liest, wie „Durch die Ratifizierung verpflichtet sich Österreich …“ gefolgt von irgendetwas, was genannter Staat für behinderte Menschen hätte tun sollen. Unter 100%iger Garantie kommt da immer etwas, was noch nicht geschehen ist. Ein Kommentar.
Jüngstes Beispiel (zwar aus Deutschland, wo „die Behinderten“ erst ein Jahr später Rechte bekamen) lautet wörtlich: „Die UN-Behindertenrechtskonvention besagt: Menschen mit Einschränkung dürfen frei darüber entscheiden, eine Familie zu gründen.“
SO kann Inklusion nicht gelingen: Das rechtlich zahnlose Papier namens UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) führt nur dazu, dass „die Behinderten“ nunmehr so dargestellt werden, als hätten vorher „die Behinderten“ keine Rechte gehabt, ja, als ob sie keine Menschen gewesen wären, die Rechte haben.
Wenn wir allerdings davon ausgehen, dass „die Behinderten“ auch Menschen sind, so sind wohl Menschenrechte deutlich relevanter, denn WAS man darunter versteht, hat Österreich bereits 1964 verfassungsränglich belegt. Dass diese auch Lücken haben – keine Frage – nämlich sowohl die Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK), als auch die Verfassung.
Die UN-Behindertenrechtskonvention hat hingegen nicht einmal Mängel, sondern ist sogar umweltschädlich: Diese zigtausend Seiten, auf denen diese bereits zitiert, kommentiert und analysiert wurde, haben nicht zuletzt zu erhöhtem Papieraufwand und somit zur Umweltverschmutzung beigetragen.
Zurück zum konkreten Beispiel aus Deutschland: Hier geht es ganz klar u. A. um Art. 8 der Europäischen Menschenrechtskonvention, da braucht es Artikel 23 der UN-BRK dann gar nicht mehr.
Dass man in der Tat OHNE die Konvention auch Recht(e) haben kann, zeigt dieses Gutachten zum Thema Elternschaft und Behinderung.
Christa winter
29.04.2019, 18:48
Ich kann mich gut erinnern, dass früher behinderte versteckt würden, weil sich die fsmilie ihrer geschämt hat. Ich habe auch im Freibad Sätze gehört wie “ die sollen ihreckruepoek daheim lassen. Das verdirbt den Feiertag, wenn man sich das anschauen muss“ das war sagen wir vor 2.000 ganz normal.
Lydiaswelt
26.04.2019, 08:37
Also meine Kinder sind vor 2008 geboren. Ich sehe in Sachen Elternschaft und Behinderung keine gravierenden Veränderungen. Noch immer sind wir es, die Lösungen finden, diese durchfechten müssen, oder uns mit Jugendamt und CO auseinandersetzen müssen. Oft weil mal wieder lernresistente Mitarbeiter Eltern und Behinderung als unvereinbar halten. Das ist u. A. der Stoff, aus dem meine Blogbeiträge sind. https://lydiaswelt.com/