Gatterer zu Sterbehilfe: Die Niederlande gehen den falschen Weg

Palliativmedizin ausbauen und Patienten beistehen

Edeltraud Gatterer
ÖVP

Scharfe Kritik an dem Dienstag verabschiedeten niederländischen Gesetz zur Euthanasie übte heute, Donnerstag, ÖVP-Behindertensprecherin, Abg.z.NR Edeltraud Gatterer bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit ÖVP Generalsekretärin Maria Rauch-Kallat. „Das holländische Modell widerspricht dem Artikel 2 der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK).“ Dies sei ein Schritt gegen die Werte, die auch von den Niederlanden in der EMRK anerkannt würden. „Das ist eindeutig der falsche Weg. Aktive Sterbehilfe lehnen wir grundsätzlich ab, es darf aber niemand gegen seinen Willen weiter behandelt werden“, so Gatterer.

Kritisiert wird von Gatterer, dass in Holland pro Jahr an über 1.000 Menschen aktive Sterbehilfe ausgeübt werde, die nie konkret den Wunsch dazu geäußert hätten. Außerdem werde erst nach dem Tod des Patienten überprüft, ob alles „rechtens“ war. Jetzt müsse man sich Gedanken machen, wie man bewusst machen könne, dass dies nicht der richtige Weg sei. Wer glaube, dass mit der Legalisierung der Euthanasie das Menschenrecht der Selbstbestimmung gestärkt werde, stütze sich auf eine Illusion. „Die Macht der Ärzte wird dadurch nur noch größer.“

Gatterer präsentierte ein Säulenmodell, auf das sich die Sterbebegleitung stützen müsse. Demnach gelte es, die Palliativmedizin in allen Belangen auszubauen, Akutbetten zugunsten von Pflegebetten zurückzunehmen und entsprechende Räume in Krankenhäusern einzurichten, in denen die Angehörigen unbehelligt und in Ruhe Abschied nehmen könnten. Außerdem müsse man sich mit dem Vorgang des Sterbens intensiver auseinandersetzen. Abschließend kündigte Gatterer eine parlamentarische Enquete an, bei der man sich mit diesem Thema intensiv auseinandersetzten werde.

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