Automatische Übersetzungen durch Avatare sollen gehörlosen und schwerhörigen Menschen helfen – doch tun sie das wirklich? Der Österreichische Gehörlosenbund warnt vor ungenauen Übersetzungen und mechanischer Mimik.

Die Wiener Linien testen den Gebärdensprach-Avatar „Iris“, um Störungsmeldungen in Österreichischer Gebärdensprache (ÖGS) bereitzustellen.
Doch der Österreichische Gehörlosenbund (ÖGLB) kritisiert die Technologie: Studien zeigen, dass Avatare derzeit oft unnatürlich wirken, sprachlich ungenau sind und wichtige Informationen unvollständig oder missverständlich wiedergeben.
Auch „Iris“ weist diese Mängel auf. Expert:innen der TU Wien beobachteten Abweichungen zwischen dem Gebärdeninhalt und dem Text, was zu Missverständnissen führen kann. Der ÖGLB fordert daher, menschliche Gebärdensprachdolmetscher:innen zu priorisieren, da nur sie Informationen präzise und interaktiv vermitteln können.
Der Verband begrüßt grundsätzlich den Einsatz von ÖGS in der Kommunikation, sieht Avatare in der derzeitigen Qualität jedoch kritisch. Sie können eine Ergänzung sein, aber keinen Ersatz für professionelle Dolmetschdienste darstellen.
Hier geht es zur vollständigen Stellungnahme des ÖGLB sowie einem ÖGLB-Artikel zu diesem Thema.