Das Land Berlin stellte den bislang unbebauten Teil des Grundstücks Tiergartenstraße 4 zur Verfügung.
Im Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde haben die Staatsministerin für Kultur und Medien Monika Gründers und der Regierende Bürgermeister von Berlin Klaus Wowereit heute den Gedenk- und Informationsort am historischen Ort der Planungszentrale Tiergartenstraße 4 („T4“) feierlich eingeweiht.
„An die vom NS-Regime ermordeten Opfer der sogenannten Aktion T4 zu erinnern heißt auch, der so unfassbar menschenverachtenden Unterscheidung zwischen lebenswertem und lebensunwertem Leben entgegenzutreten. Jedes menschliche Leben ist es wert, gelebt zu werden – das ist die Botschaft, die von diesem Ort ausgeht“, erklärte Staatsministerin Gründers.
„Ich persönlich meine, dies sollte uns Heutigen auch eine Warnung davor sein, in aktuellen Diskussionen über das Leid Schwerkranker das Tötungsverbot leichtfertig zur Disposition zu stellen.“
Monika Grütters weiter: „Die Verbrechen der Nationalsozialisten aufzuarbeiten, ihrer Opfer zu gedenken und die Erinnerung auch in nachfolgenden Generationen wach zu halten, ist und bleibt eine immerwährende Aufgabe und moralische Verpflichtung der Bundesrepublik Deutschland.
Der Anspruch an uns selbst, moralisch angemessen mit den Abgründen der eigenen Geschichte umzugehen und nicht zuletzt dadurch ein identitätsstiftendes Fundament für die Gegenwart und Zukunft zu legen, gehört zum Selbstverständnis unserer Nation.“
Das Land Berlin stellte den bislang unbebauten Teil des Grundstücks Tiergartenstraße 4 zur Verfügung. Das Konzept und die Inhalte des Ortes der Information am historischen Ort nördlich der Philharmonie wurden im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützten Projektes an der TU München erstellt. Die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas ist gemeinsam mit der Stiftung Topographie des Terrors für die Umsetzung und die künftige Betreuung des Erinnerungsortes verantwortlich.