Aus aktuellem Anlaß spricht sich die ÖAR zum wiederholten Mal gegen aktive Sterbehilfe aus.
Heute soll in den Niederlanden ein Gesetz zur Legalisierung der aktiven Sterbehilfe verabschiedet werden. Es ist zu befürchten, daß dieses Gesetz im EU-Mitgliedsland Niederlande im Senat eine große Mehrheit findet.
Angesichts des Umstandes, daß immer wieder Menschen in Alters- und Pflegeheimen qualvoll sterben müssen, da sie zum Beispiel verdursten, ist der Schrei nach aktiver Sterbehilfe emotional verständlich. Dennoch ist es der falsche Weg. „Erfahrungen zeigen, daß sich wirtschaftliche Argumente hinter dem vordergründigen humanen Anliegen verstecken. Es ist kein Geheimnis, daß der Ausbau der Hosizbewegung mit Kosten verbunden ist. Daher ist zu befürchten, daß der individuelle Wunsch nach aktiver Sterbehilfe, durch ökonomische Realitäten einseitig beeinflußt wird“, so Dr. Klaus Voget, Präsident der ÖAR.
Der Ausbau der Palliativmedizin ist dringend notwendig. Ein politisches Bekenntnis zum Hospizausbau und zur Sterbe-begleitung ist zwar der erste Schritt, dennoch müssen den Worten Taten folgen. Nur so können obengenannte Mißstände unterbunden werden. Lippenbekenntnisse sind hier wenig hilfreich.
Die ÖAR appelliert an die Bundesregierung, aktiv gegen die Forderung nach aktiver Sterbehilfe tätig zu werden, indem sie ein österreichweites Programm zum Ausbau der Palliativmedizin erarbeitet und dieses finanziell entsprechend dotiert.
Gleichzeitig fordert die ÖAR die Bundesregierung auf, ihren Einfluß auf europäischer Ebene dahingehend geltend zu machen, daß die niederländische Entscheidung betreffend der aktiven Sterbehilfe nachhaltig mißbilligt wird.
Der niederländische Weg darf kein europäischer Weg werden.