Es ist ein Tabubruch, der sich in den traditionell liberalen Niederlanden ereignet hat:
Als erstes Land der Welt hat das Parlament am 28. November die aktive Sterbehilfe legalisiert. Ärzte dürfen künftig bei unerträglichen Schmerzen oder schwerem psychischem Leid Patienten Sterbehilfe leisten – wenn diese es ausdrücklich so wünschen.
Die Gegner zogen Vergleiche mit dem Euthanasie-Programm der Nazis, Befürworter betonten das Recht, „in Würde zu sterben“.
Nach Angaben von Sterbehilfe-Organisationen haben niederländische Ärzte im vergangenen Jahr 2.216 Patienten geholfen, ihr Leben zu beenden. Rund 90 Prozent der betroffenen Patienten litten unter Krebs. Doch die tatsächliche Zahl der Sterbehilfe-Fälle liegt wohl höher, da nach einer offiziellen Untersuchung 60 Prozent der Fälle aus Angst vor Strafverfolgung nicht dem Gerichtsmediziner gemeldet werden.