Gerstbach: „Der Bedarf wächst in den letzten 10 Jahren stetig“

Im März 1998 wurde der Österreichische Gebärdensprach-DolmetscherInnen-Verband gegründet. Im BIZEPS-INFO Interview blickt Obfrau DSA Barbara Gerstbach auf 10 Jahre Arbeit zurück und spricht über Ziele für die Zukunft.

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BIZEPS-INFO: Vor zehn Jahren wurde der Österreichische Gebärdensprach-DolmetscherInnen-Verband (ÖGSDV) gegründet. Wie kam es dazu?

Barbara Gerstbach: Der ÖGSDV wurde von ca. 20 Dolmetscherinnen und Dolmetschern gegründet. Die Idee dahinter war das Ziel für Austausch untereinander, um gemeinsame Definitionen für Professionalität festzulegen, das Berufsbild der Öffentlichkeit bekannt zu machen und die Qualität der Dolmetschleistungen zu verbessern.

BIZEPS-INFO: Wer waren die Gründungsmitglieder?

Barbara Gerstbach: Die Gründungsmitglieder waren diejenigen Dolmetscherinnen und Dolmetscher, die beim ersten Weiterbildungslehrgang der Uni Graz teilgenommen haben.

BIZEPS-INFO: Wie kam es zu der Gründung?

Barbara Gerstbach: Die Idee zur Gründung des Verbandes gab es damals schon einige Jahre. Sie wurde getragen von den 10-20 Dolmetscherinnen und Dolmetschern, die damals hauptsächlich in Österreich gedolmetscht haben. Es gab auch Einflüsse aus Europa, wo es in vielen Ländern schon solche Verbände gab.

BIZEPS-INFO: Welche konkreten Ziele hat der ÖGSDV?

Barbara Gerstbach: Der ÖGSDV hat zum Ziel, den Beruf zu professionalisieren, die Qualität der Dolmetschleistungen der einzelnen Mitglieder zu steigern, neue Dolmetscherinnen und Dolmetscher zu fördern und gut auzubilden.

BIZEPS-INFO: Gibt es in Österreich überall ausreichend Dometscherinnen und Dolmetscher?

Barbara Gerstbach: Nein. Es sind leider nirgendwo genügend. In manchen Gebieten gibt es keine bis fast keine Einsätze (Burgenland, in allen ländlichen Regionen). Es gibt eine bessere Versorgung in den größeren Städten, aber nie genug. Der Bedarf wächst in den letzten 10 Jahren stetig, parallel wächst auch die Zahl der Dolmetscherinnen und Dolmetscher. Ich glaube, eines bedingt das andere!

BIZEPS-INFO: Was konnte in den 10 Jahren erreicht werden?

Barbara Gerstbach: Es gibt eine einheitliche Berufs- und Ehrenordnung, die regelt, was Dolmetscherinnen und Dolmetscher zu tun haben. Es gibt seit einigen Jahren Ausbildungen für ÖGS-DolmetscherInnen (Uni Graz, GESDO Linz).

Weiters gibt es ein einheitliches System der Berufseignungsprüfung und auch Weiterbildungen für aktive Dolmetscherinnen und Dolmetscher. Der Beruf ist in den letzten Jahren in der Öffentlichkeit präsenter.

BIZEPS-INFO: Welche Ziele hat der ÖGSDV für die Zukunft?

Barbara Gerstbach: Wichtig ist dem ÖGSDV eine weitere Verbesserung der Qualität der Dolmetschleistungen durch mehr Weiterbildungen und immer besser werdende Ausbildungen sowie die Anerkennung der Dolmetschleistung durch gerechte Honorare und Öffentlichkeitsarbeit.

BIZEPS-INFO: Wir danken für das Interview.

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