Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden etwa 260.000 Menschen wegen ihrer Behinderung ermordet und ungefähr 400.000 zwangssterilisiert.
„Unsere Gesellschaft braucht Vielfalt“ – das war die Botschaft der Bundesbehindertenbeauftragten heute in Berlin, als sie mit Teilnehmenden aus Politik und Zivilgesellschaft der Opfer der „Euthanasie“-Verbrechen im Nationalsozialismus gedachte und einen Kranz am Mahnmal in der Tiergartenstraße 4 niederlegte.
Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden etwa 260.000 Menschen wegen ihrer Behinderung ermordet und ungefähr 400.000 zwangssterilisiert.
„Jeder einzelne dieser Menschen war einzigartig und besonders. 70 Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkrieges ist das Erinnern an sie wichtiger denn je. Nur wenn wir unsere Vergangenheit kennen und verstehen, können wir auch die Verantwortung für unsere Zukunft übernehmen – und eine Zukunft hat unsere Gesellschaft nur durch Vielfalt. Deshalb müssen wir Diskriminierungen jeglicher Art verhindern und die Würde eines jeden Menschen achten“, so Verena Bentele (Beauftragte der deutschen Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen).
Zu einer Gedenkveranstaltung in der Topographie des Terrors hatte die Behindertenbeauftragte eingeladen und mehr als 100 Gäste aus Politik und Zivilgesellschaft begrüßt. Musikalische und szenische Beiträge sowie eine Rede von Priv.-Doz. Dr. Thomas Beddies vom Institut für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin der Charité erinnerten an die systematische Ermordung von kranken und behinderten Menschen.