Dieser Stadtführer richtet sich vor allem an RollstuhlfahrerInnen und soll als Ratgeber zur Benützung der hier angeführten Gebäude dienen.
Der „Stadtführer für behinderte Menschen“ ist im Auftrag der Stadtbaudirektion Graz, unter Verwendung von Subventionen des Sozialamtes, von der Projektgruppe Stadtführer, einer Initiative der Landesgruppe Steiermark der Österreichischen Gesellschaft für Muskelkranke, erstellt worden.
Dieser Stadtführer richtet sich vor allem an RollstuhlfahrerInnen und soll als Ratgeber zur Benützung der hier angeführten Gebäude dienen.
Einige Bemerkungen zur Erstellung dieser Broschüre:
Mittels Werkvertrag verpflichtete StudentInnen haben an zirka 1200 Objekten in Graz Erhebungen durchgeführt, um deren Barrierenfreiheit zu überprüfen. Dabei hat sich gezeigt, daß die Bedürfnisse und Belange von RollstuhlfahrerInnen in unterschiedlicher Weise aufgenommen werden. Meist wurden die ErheberInnen sehr freundlich und zuvorkommend behandelt und unterstützt. In manchen Fällen wurde jedoch dezidiert darauf hingewiesen, daß RollstuhlfahrerInnen nicht erwünscht seien oder Erhebungen waren gar nicht gestattet.
An Banken und niedergelassene Ärztinnen und Ärzte in Graz wurden insgesamt fast 1000 Fragebögen zur schriftlichen Beantwortung ausgesandt. Der Rücklauf der „Ärztefragebögen“ lag trotz zweimaliger Aussendung bei etwa 20%, die Rücklaufquote bei den „Bankenfragebögen“ betrug 90%. Diese Fragebögen wurden ausgewertet und die Ergebnisse bei entsprechender Eignung ohne eine weitere Überprüfung unsererseits verwendet.
In der nächsten Phase wurden die Daten aller Erhebungs- und Fragebögen bearbeitet, die Objekte nach ihrer Barrierenfreiheit bewertet und die Piktogrammleisten erstellt. (Die Erklärung zu den Piktogrammen finden sich in der Ausklappseite des Umschlages.)
Die Bewertung entspricht im wesentlichen der novellierten ÖNORM B 1600. Wir müssen aber darauf hinweisen, daß bei Liften z. B. die Bedienungselemente, auch wenn die Lifte von ausreichender, „normgemäßer“ Größe sind, nur in wenigen Fällen für RollstuhlfahrerInnen zur Gänze erreichbar sind.
Zum Gastronomieteil merken wir an, daß hier ausschließlich Objekte angeführt sind, die keine oder eine Stufe aufweisen und die für RollstuhlfahrerInnen einigermaßen benutzbar erscheinen. Die Auswahl der Gastronomiebetriebe selbst erfolgte nach dem Zufallsprinzip und erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit.
In diesem Zusammenhang bitten wir um Rückmeldungen vor allem über weitere benutzbare Gastronomie-, Kulturbetriebe usw.
Weiters muß auch darauf hingewiesen werden, daß sich währen der Arbeit am Stadtführer diverse Veränderungen an und in Objekten, bedingt durch Umbauten, Übersiedlung u. ä., ergeben haben. Wir haben uns bemüht, bei der Bewertung der Objekte Fehler möglichst auszuschließen.
Vergleicht man nun diesen Stadtführer mit dem Vorgängerexemplar, das vor zirka sieben Jahren erarbeitet worden ist, so zeigt sich, daß sich in den vergangenen Jahren einiges hinsichtlich Barrierenfreiheit in Graz getan hat.
Es muß jedoch auch gesagt werden, daß in diesem Bereich der ganz große Durchbruch noch nicht stattgefunden hat. Noch immer bestehen in Graz zum Teil große bauliche Barrieren für RollstuhlfahrerInnen. Besonders im Kultur und Freizeitbereich ist von Barrierenfreiheit kaum etwas zu bemerken. Museen, Galerien, Kulturzentren, Lokale etc. sind zumeist nur über viele Stufen erreichbar und / oder weisen unbenutzbare WC-Anlagen auf.
Es sollten also weitere Taten gesetzt werden, um behinderten Menschen eine völlig barrierefreie Nutzung unserer Stadt zu ermöglichen.
Projektgruppe Stadtführer: Sabine Bayer, Josef Mikl