Gross in 42 Tagen vor Gericht

Der Standard: Erster Prozess wegen NS-Euthanasie seit 1955

Heinrich Gross
APA

Wie „Der Standard“ berichtet beginnt in sechs Wochen, am Dienstag, dem 21. März, der Prozess gegen den mittlerweile schwer herzkranken ehemaligen NS-Arzt Heinrich Gross – mehr als drei Jahre nachdem die letzte entsprechende Anzeige gegen den heute 84-jährigen Psychiater erstattet wurde.

„Damit geht der Prozess wegen mutmaßlicher Beteiligung am Kindesmord in die Annalen der österreichischen Vergangenheitsbewältigung ein. Es ist der erste Euthanasieprozess seit 1955 und jener mit der längsten Vorlaufzeit. Heinrich Gross, so die Anklage, soll als Anstaltsarzt in der Wiener NS-Kindereuthanasie-Anstalt „Am Spiegelgrund“ im Sommer 1944 an der Ermordung von neun behinderten minderjährigen Patienten mitgewirkt haben. Gross war bereits 1950 wegen Mitschuld am Totschlag von zwei Kindern der Anstalt zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil wurde aber 1951 vom Obersten Gerichtshof aufgehoben. Trotz weiterer Anzeigen kam es nie zur Wiederaufnahme des Verfahrens. 1997 erstattete das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) erneut Anzeige – diesmal mit Konsequenzen.“, informiert „Der Standard“ weiter.

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