Ein unheilbar kranker Mann kämpft in England um sein Überleben. Erst ein richterlicher Beschluss sorgte dafür, dass er leben "darf".
Im vergangenen Jahr erwirkte ein mit zerebellärer Ataxie lebender Mann in Großbritannien auf gerichtlichem Wege, dass die behandelnden Ärzte ihn so lange wie möglich am Leben erhalten müssen. Er wollte verhindern, dass die Ärzte die künstliche Ernährung einstellen. Nach Ansicht von Fachleuten gäbe es keine Aussicht auf Besserung seines Gesundheitszustandes. Das Gericht sprach sich für das uneingeschränkte Lebensrecht des 45jährigen aus. Sollten dem Mann also lebensverlängernde Maßnahmen vorenthalten werden, machten die Ärzte sich strafbar.
Einem Bericht der heutigen Ausgabe der Ärzte Zeitung zufolge, versucht das Londoner Gesundheitsministerium derzeit mit Unterstützung des General Medical Council (Organ der ärztlichen Selbstverwaltung) dieses Urteil durch ein Berufungsverfahren aufzuheben.
Nach Aussage des Gesundheitsministeriums sei es dem staatlichen Gesundheitsdienst „nicht zumutbar“, unheilbar kranke Menschen am Leben halten zu müssen. Der Anwalt des Gesundheitsministeriums, Philip Sales, meinte: „Das würde das Gesundheitswesen in kürzester Zeit finanziell ruinieren“.
Das Urteil könnte zu einem Präzedenzfall in Sachen Sterbehilfe werden.