"Behinderte Menschen müssen sich nicht mehr länger ein zweitklassiges Service bieten lassen".
So titelt die Disability Rights Commission (DRC), die u.a. für die Umsetzung der Rechte behinderter Menschen zuständig ist, auf ihrer Webseite aus Anlass des Inkrafttretens neuer gesetzlicher Bestimmungen zur Gleichstellung behinderter Menschen am 1.Oktober 2004.
Vom Beginn einer neuen Ära spricht Bert Massie, der Vorsitzende und Rechtsexperten der DRC, sagt einen ähnlich durchschlagenden Erfolg bei der Erschließung von Geschäften und Dienstleistungsangeboten in GB voraus, wie es bei ähnlichen Gesetzen in den USA der Fall gewesen ist.
Teil 3 des Disability Discrimination Act (DDA) verlangt von jedem Geschäft – vom kleinen Laden bis hin zu Restaurants, Fitnesscentern, Dentisten und Supermärkten – mehr Benutzerfreundlichkeit für die 10 Millionen behinderten Briten. Das Gesetz ordnet bei den 2 Millionen Geschäften an, dass von ihnen angemessene Maßnahmen gesetzt werden, damit behinderte Menschen ihr Angebot in Anspruch nehmen können, ohne durch Barrieren daran gehindert zu werden.
Konkret bedeutet das, dass jeder, der der Öffentlichkeit einen Dienst anbietet, Barrieren wie z.B. schwergängige Türen oder zu enge Durchgänge vermeiden, Informationen in Großdruck anbieten, zugängliche Webseiten gewährleisten, eine Induktionsschleife installieren und das Personal trainieren muss, um Menschen mit Schwierigkeiten beim Sprechen begrüßen zu können. Die Nichteinhaltung der Bestimmungen kann gesetzliche Folgen nach sich ziehen.
Das 1995 in Kraft getretene Gesetz sieht vor, dass die Pflichten der Dienstleistungsanbieter in drei Phasen in Kraft treten:
- seit dem 2. Dezember 1996 ist es für Dienstleister verboten, behinderte Kunden wegen ihrer Behinderung weniger freundlich zu behandeln;
- seit dem 1. Oktober 1999 müssen Dienstleistungsbetriebe angemessene Anpassungen für behinderte Kunden vornehmen, wie z.B. extra Hilfestellungen zu geben oder Abänderungen zu machen bei der Art und Weise, wie sie ihre Dienste anbieten und
- nun die Phase Drei seit dem 1. Oktober 2004.
Im Rahmen einer breit angelegten Kampagne „Making Britain Open 4 All“ werden behinderte Menschen informiert und derzeit z.B. gerade aufgefordert, die besten und die schlechtesten Anbieter von Dienstleistungen zu nennen.