Grüne fordern Maßnahmen zur Armutsverhinderung von Frauen mit Behinderungen

Jarmer: Frauen mit Behinderungen werden doppelt diskriminiert: Auf Grund ihres Geschlechts und ihrer Behinderung

2010: Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung
EU

Frauen mit Behinderungen werden doppelt diskriminiert: aufgrund ihres Geschlechtes und auf Grund ihrer Behinderung. „Frauen mit Behinderung sind, wenn man das geringe Einkommen und die Armutsgefährdung betrachtet, in höherem Ausmaß betroffen als Männer mit Behinderungen“, so die Behindertensprecherin der Grünen, Helene Jarmer.

Lt. Bericht der Bundesregierung über die Lage von Menschen mit Behinderungen in Österreich aus dem Jahr 2008 haben Frauen mit Behinderungen eine um die Hälfte höhere Armutsgefährdungsquote als Männer (23% zu 16%).

Insgesamt ist diese Quote von Menschen mit Behinderungen mit 20% fast doppelt so hoch wie die von nichtbehinderten Menschen (11 %). Während 22 % der nicht behinderten Bevölkerung über ein Pro-Kopf-Haushaltseinkommen im untersten Einkommensviertel der Gesamtbevölkerung verfügt, ist dies bei 34 % der Menschen mit Behinderung der Fall. Besonders hoch sind die Anteile der Frauen mit Behinderungen im Erwerbsalter (38 %) und der der über 65-jährigen Frauen (36 %).

„Neben Kampagnen zur Sichtbarmachung von Frauen mit Behinderungen in der Gesellschaft sind gezielte Maßnahmen zur ihrer Förderung notwendig“, fordert die Grüne Behindertensprecherin. „Besonders wichtig ist der Bereich der Bildung und Ausbildung“. Gendermaßnahmen müssen aber auch im Berufsalltag von Frauen mit Behinderungen getroffen werden.

„Frauenbeschäftigungsquoten halte ich für eine geeignete Maßnahme, um die hohe Arbeitslosigkeit von Frauen mit Behinderungen zu bekämpfen“, so Jarmer. Auch in der UN-Konvention über die Rechte der Menschen mit Behinderungen findet sich ein spezieller Artikel für Frauen und Mädchen mit Behinderungen. In Artikel 6 Abs. 2 wird „die Stärkung der Autonomie der Frauen mit Behinderungen durch gezielte Maßnahmen gefordert.

„Wichtig ist auch, dass alle Daten geschlechtsdifferenziert erhoben werden. Nur so kann die Situation der Frauen mit Behinderungen sichtbar gemacht und in der Folge gezielt verbessert werden“, so Jarmer.

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