Grüne: Unterstützte Entscheidungsfindung muss Sachwalterschaften ersetzen

Jarmer: Recht auf Partnerschaft und Familie auch für Menschen mit Behinderungen

Helene Jarmer
GRÜNE

„Leider werden Menschen mit Behinderungen in Fragen von Partnerschaft und Familie in Österreich noch immer fremdbestimmt,“ konstatiert die Behindertensprecherin der Grünen, Helene Jarmer. „Oft entscheidet der Sachwalter/die Sachwalterin oder Behörden, ob und mit wem man eine Beziehung eingehen darf und ob man seine Kinder selber erziehen darf. Ehe oder Verpartnerung sind gar nicht möglich.“ Damit verstößt Österreich klar gegen Artikel 23 der UN-Behindertenrechtskonvention, in der das Recht aller Menschen mit Behinderungen, eine Ehe zu schließen und eine Familie zu gründen, verankert ist.

„Dazu muss es natürlich auch die nötigen Unterstützungsangebote geben“, betont Jarmer. „Das reicht von Aufklärung über Fortpflanzung und Familienplanung in leichter Sprache bis zur Unterstützung bei der elterlichen Verantwortung durch Modelle wie z.B. „Begleitete Elternschaft““.

1984 wurde die Entmündigungsordnung durch die Sachwalterschaft ersetzt, jetzt wäre es an der Zeit, die Sachwalterschaft durch das Modell der unterstützten Entscheidungsfähigkeit abzulösen. „Die Sachwalterschaft muss möglichst bald durch eine echte unterstützte Entscheidungsfindung ersetzt werden, damit auch Menschen mit Behinderungen die Chance bekommen, Partnerschaft und Familienleben selbstbestimmt zu leben.“

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