Smolik: Keine Barrierefreiheit für Anregungen von Behinderten
Behinderte Menschen haben es schwer, wenn sie die Internetseite der Stadt Wien für Anregungen oder Beschwerden benutzen wollen, kritisiert Gemeinderätin Claudia Smolik die neue Servicestelle für behinderte Menschen.
So sollen etwa Gehsteigabsenkungen in Zukunft auch von behinderten BürgerInnen einfach per Mausklick bei der Stadt Wien durch Ausfüllen eines online-Formulars angeregt werden können. Diese Jubelmeldung verkündete die Vorsitzende der gemeinderätlichen Behindertenkommission, Erika Stubenvoll (SPÖ).
„Wir sind davon ausgegangen, dass im Sinne des barrierefreien Planens und Bauens auch der Zugang zu dieser Information entsprechend einfach gestaltet sein wird,“ so Smolik.
Die Wirklichkeit sieht aber anders aus: „Durch ein Wirrwarr an Links und Pfaden müssen sich behinderte Menschen zum Formular für Anregungen durchkämpfen“, so Smolik, und weiter: „Es fehlt auch die Möglichkeit, direkt Kontakt mit dem Koordinator der Stadt Wien für diese Angelegenheit aufzunehmen, es ist keine Telefonnummer angeführt. Ebenso vermissen wir entsprechende Transparenz und Information, in welchem Zeitraum und in welcher Form die Anregung zur Gehsteigabsenkung behandelt wird. Dieses halbherzige Angebot kann nicht im Sinn behinderter Menschen sein,“ so Smolik abschließend.
meia,
13.03.2006, 11:59
Anfang 2005 habe ich eine statistische Erfassung aller Gehsteigabsenkungen von Wien angeregt. Daraufhin wurde die besagte und auch von mir kritisierte Homepage eingerichtet, die einer Alibiaktion gleichkommt – Mindestens 3-4 Sachbearbeiter sind mit einer Anfrage beschäftigt, die Antwort ist unbefriedigend – Schade um die Zeit – Es ist außerdem die Aufgabe der MA 28 die Gehsteigabsenkungen zu kennen, eine Prioritätsliste der fehlenden Gehsteigabsenkungen, zu erstellen. Gibt es KEINE Aufzeichnungen darüber? Wenn nein, sollte dies schleunigst angegangen werden.
Kurt Tucholsky,
13.03.2006, 09:09
Gehsteigabsenkungen gibt es in den USA seit JAHRZEHNTEN. In Wien kenne ich sogar im ersten Bezirk Häuserblöcke, die „unerreichbar“ sind.