Jerusalem: "Zustände an Wiens Pflichtschulen sind erschreckend"
„An Schulen mit einem hohen Prozentsatz an Kindern mit nichtdeutscher Muttersprache wird weiter gekürzt“, stellt die Schulsprecherin der Wiener Grünen, Susanne Jerusalem entsetzt fest.
Ausgerechnet an einer Schule im 15. Bezirk wurde nunmehr die Begleitlehrerin in einer 4. Klasse Volksschule abgezogen und das zusätzliche Angebot für Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache von 11 Stunden auf 4 Stunden zusammengestrichen. Den Kürzungen zum Opfer gefallen sei auch die Extralesestunde, viele Eltern seien zu Recht empört.
Während die verantwortlichen PolitikerInnen ständig über die Medien verlautbaren, was alles in Reaktion auf die schlechten Pisa-Ergebnisse getan werden müsse, herrschten an Wiens Schulen unglaubliche Zustände. „Gespart wird auf dem Rücken der Kinder“, so Jerusalem, man vergesse dabei, dass weniger Input auch weniger Output zur Folge habe. „Es werden HilfsarbeiterInnen mit schlechten Chancen auf dem Arbeitsmarkt herangebildet“, so Jerusalem, das schade Wien insgesamt.
Während das eine Problem noch nicht gelöst sei, tritt ein zweites immer weiter in den Vordergrund, denn auch die Integration von Kindern mit Behinderungen steht auf dem Spiel. Auch in diesem Bereich sei derart gekürzt worden, dass zumindest ein zusätzlicher Einsatz von 500 LehrerInnen nötig sei, um an die Qualität früherer Jahre wieder anschließen zu können. „Es ist ungeheuerlich, die Zügel derart schleifen zu lassen“, fasst Jerusalem zusammen: „Alle 1400 seit dem Jahr 2000 weggekürzten LehrerInnen-Dienstposten müssen wieder finanziert werden“.