Was heißt hier eigentlich "besondere Bedürfnisse"? Eine Kampagne zum Welt-Down-Syndrom-Tag am 21. März klärt auf.
Im Vorfeld des Welt-Down-Syndrom-Tages am 21. März ging ein wirklich sehenswertes Video online. Seit 2012 ist der Welt-Down-Syndrom-Tag offiziell von den Vereinten Nationen anerkannt.
Die Organisation Coor Down (Coordinamento Nazionale Associazioni delle persone con sindrome di Down) koordinert die Kommunikation verschiedener Verbände für Menschen mit Down-Syndrom in Italien. Sie haben nun eine englische Online-Kampagne mit dem Namen „notSpecialNeeds“ gestartet. (Siehe auch)
Es wird darin humorvoll gezeigt, warum es nicht „besonderen Bedürfnisse“ sind, die Menschen mit Behinderung haben, sondern menschliche Bedürfnisse. Eines der Ziele der Kampagne ist es, Sprache zu verändern, um Einstellungen zu verändern.
Was das mit Dinosaurier-Eiern, Ritterrüstungen, Katzen und Berühmtheiten zu tun hat, klärt das Video ebenfalls auf.
Was wirklich besonders wäre …
Hier können Sie die Tweets zu #NotSpecialNeeds verfolgen.
Nicht das erste erfolgreiche Video von Coor Down
Dies ist nicht das erste Mal, dass Coor Down zum Welt-Down-Syndrom-Tag ein erfolgreiches Video veröffentlichte. Weit über 7 Millionen Aufrufe konnte beispielsweise bisher Dear Future Mom aus dem Jahr 2014 erreichen.
alma
24.05.2019, 13:03
Hi! nur kleine Kommentar.
diese Genetische Störung ist in der Schulen nicht mehr als Down Syndrome genannt, sondern Trisomie 21 ;)
Andrea Fröschl
23.03.2017, 21:06
Sprache sagt etwas aus. Was ist an dem Bedürfnis so besonders, Barrieren zu überwinden? Als Rollstuhlfahrerin brauche ich dazu besondere Hilfsmittel. Mein Bedürfnis an sich ist nicht besonders!
Danke für diese so positiven und berührenden Filme!
spacedakini
22.03.2017, 09:36
Ah ok, „mit besonderen Bedürfnissen“ geht ab sofort auch nimmer. Vor ein paar Jahren wars noch die große Errungenschaft.
„Krüppel“ und „Idiot“ ist so 1800s, „invalid“ ist von vorgestern, „behindert“ ist pfui , dann war es wichtig den Menschen zuerst zu nennen: als „Mensch mit Behinderung“, dann ist schon das Wort behindert/Behinderung böse und man redet es sich mit „Mensch mit besonderen Bedürfnissen“ schön. Was kommt als nächstes? Muss der Begriff für *was auch immer* alle paar Jahre geändert werden??? Egal, was für ein Wort man nimmt, nach ein paar Jahren ist es abgenutzt, zum Schimpfwort geworden und ein neues muss her. I am so sick of this shit….Es geht nicht um Worte und welches Wort wer wann nicht verwenden darf. Es geht um Achtung des anderen und um Lebensqualität.
Ah ja, übrigens bin ich Autistin und hab ein sehr besonderes Bedürfnis danach, dass Dinge in meiner Umgebung sich nicht zu sehr ändern.
spacedakini
22.03.2017, 09:38
Kann mir jemand verraten, wie ich „es“ für die nächsten paar Jahre nennen soll? „Rainer und Sabine- Syndrom“ vielleicht ???
Klaudia Karoliny
21.03.2017, 18:35
zu Hrn. Wollschläger:
…das eine schließt das andere ja nicht aus. Wir Menschen mit Behinderung sollen uns gegenseitig unterstützen und nicht auseinander dividieren (lassen). Es sind auch für mich als Frau im Rollstuhl, keine „besonderen Bedürfnisse“ wenn ich eine Rampe brauche oder einen Lift, um ein Gefälle oder ein Stockwerk überbrücken zu können. Und die Klos sollten sowieso längst alle zugänglich/berollbar sein, auch daraus mache ich keine „Besonderheit“. Wir haben Menscherechte und das sind „Almosen“, die uns hier aufgeschwatzt werden sollen, mit den „besonderen Bedürfnissen“.
Markus Wollschläger
21.03.2017, 13:24
Ich finde das übertrieben.
Ich brauche Rampen, barrierefreie Toiletten uvm. und ich stehe dazu.
Marlies
21.03.2017, 12:19
Das aktuelle Video befasst sich sehr originell mit dem Thema sensible Sprache. Und das Video von 2014 hat mich sehr berührt.
Vielen Dank für den Beitrag und das Online-Stellen der Videos!
Petra Flieger
20.03.2017, 11:15
Super cool, danke für den Hinweis! Ich kann das mit den „besonderen Bedürfnissen“ auch schon lange nicht mehr hören!