Gericht macht Weg frei zur Diskriminierung engagierter Menschen

„Tief betroffen und zornig“ zeigt sich die Behindertensprecherin der Grünen, Theresia Haidlmayr, über das gestrige Urteil des Straflandesgericht Wien, dass sich der Life Ball-Organisator Gery Keszler die Bezeichnung „Berufsschwuchtel“ gefallen lassen muss. „Die Hemmschwelle liegt schon sehr tief, wenn es bereits ungestraft möglich ist, dass Menschen aufgrund ihrer positiven Aktivitäten, diffamiert werden können“, so Haidlmayr.
Keszler hat durch sein Engagement für Menschen die HIV-positiv oder an Aids erkrankt sind, mit dem Life-Ball knapp 10 Millionen Euro eingespielt, um einerseits die Lebenssituation dieser Menschen zu verbessern und andererseits dazu beizutragen, die Diskriminierung dieser Menschen zu beenden. Gery Keszler ist mit seinem Life-Ball weltweit bekannt und hat für seinen Einsatz bereits mehrere Auszeichnungen erhalten. „Wenn es jetzt gerichtlich legitimiert ist, engagierte Menschen zu diskriminieren, dann ist auch der Weg frei, zum Beispiel Personen die sich für Menschen mit Behinderungen engagieren als Berufskrüppel zu bezeichnen“, warnt Haidlmayr.
Brandweiner Otto,
12.05.2008, 23:11
Das Urteil gegen Keszler ist ein mehr als widerwärtiges „Fehlurteil“, das sich so wenige unserer ach so braven und biederen politiker da zu wort gemeldet haben wundert mich nicht. auch die sogenannte linke war sehr sehr leise.
herta huber,
16.01.2008, 14:31
Ich kann mich nur 1000prozentig Ihrer Meinung anschliessen! Es ist wirklich erschütternd, dass sich ein homosexueller Mensch durch solch die Bezeichnung „(Berufs)Schwuchtel„herabwürdigen und beleidigen lassen muss- was dann noch durch ein Gerichtsurteil legitimiert wird! Die Begründung der Richterin kann ich nicht nachvollziehen- sie hat wohl nicht kapiert, wie sehr diese – ganz bewusste, diskriminikerende Untergriffigkeit des Ausdruckes- Herrn Keszler und alle anderen Homosexulellen verletzt- aber auch wieder mal einen gewissen Teil der Öffentlichkeit negativ zur Homosexualität„polt„!
Wie könnte sie sonst anführen, „….er müsse sich in seiner Position solch eine Benennung gefallen lassen„??? NIEMAND darf sich so eine Gemeinheit gefallen lassen müssen! Sie, liebe Fr. Haidlmayr, haben ( LEIDER) völlig recht mit Ihrer Bemerkung von den „Berufs- Krüppeln„!! Aber, was will man von einer Gesellschaft, die heutzutage„Berufs- Hausfrauen„, „Berufs-Mütter„ ( also Lebensformen, die- warum auch immer- heutzutage nicht ins „Leitbild„passen) herabsetzen und als unwürdig betrachten!
Weit ist es gekommen mit der Menschlichkeit unserer westlichen, aufgeklärten Gesellschaft!
Trotzdem- oder gerade deshalb: weiterhin alle guten Wünsche für Ihre Arbeit und Ihre Zukunft … NICHT NACHLASSEN … das Gute und Menschliche darf sich nicht unterkriegen lassen!