Neuer Zug "Talent" ist nicht barrierefrei benützbar
„Es ist unverantwortlich und diskriminierend, dass die ÖBB 111 neue Züge für den Regionalverkehr kauft, die nicht barrierefrei benützbar sind“, kritisiert die Behindertensprecherin der Grünen, Theresia Haidlmayr.
Die Arbeitsgruppe „Behinderte Menschen im Öffentlichen Verkehr“ gemeinsam mit Theresia Haidlmayr trafen sich heute mit VertreterInnen der ÖBB und des Verkehrsministeriums zu einem Lokalaugenschein bezüglich der Benützbarkeit des neuen Zuges „Talent“.
Die Arbeitsgruppe musste feststellen, dass die Benutzung des Zuges in der jetzigen Konfiguration für RollstuhlfahrerInnen geradezu gefährlich ist. Zum Beispiel ist es bei der Rollstuhl-Toilette nicht möglich, die Türe zu schließen. Abgesehen davon, dass man erst kompliziert einen – den Zutritt zur Toilettenanlage versperrenden – Haltegriff überwinden muss. Darüber hinaus gibt es keine wagengebundene Einstiegshilfe, sondern eine Rampe, die eine Steigung von bis zu 16 Prozent hat.
Selbst im trockenen Zustand der Rampe ist es nicht möglich diese zu benützen, ohne dass der Rollstuhl nach hinten kippt. Als die Arbeitsgruppe auf diesen Zustand hinwies, wurde seitens der ÖBB laut überlegt, die Benützung der Rampe für Elektro-RollstuhlfahrerInnen aus „Sicherheitsgründen“ zu verbieten.
„Diese Behindertenfeindlichkeit ist kaum zu überbieten und wirft ein trauriges Licht auf die ÖBB“, so Haidlmayr, die das Verkehrsministerium auffordert, der ÖBB sofort eine barrierefreie Benutzbarkeit des „Talent“ vorzuschreiben.