Grüne verurteilen OGH-Entscheid zu Menschen mit Behinderungen

„Nicht überrascht“ zeigt sich die Behindertensprecherin der Grünen, Theresia Haidlmayr, über die Aussage von Christine Lapp, die immer vorgibt Behindertensprecherin der SPÖ zu sein.
„Wie sie wirklich Menschen mit Behinderung bewertet, hat sie in ihrer Aussage in den Salzburger Nachrichten jetzt endlich klargestellt: Das OGH-Urteil, wonach Kinder mit Behinderungen praktisch einen Nullwert als Menschen haben und deshalb nur mehr als Schadensfall bewertet werden, ist für Lapp in Ordnung.
„Damit hat sie ihre immer schon angezweifelte Glaubwürdigkeit, sich für die Interessen von Menschen mit Behinderungen einzusetzen, endgültig verspielt. Lapp ist für Menschen mit Behinderungen inzwischen zu einer regelrechten Bedrohung geworden“, so Haidlmayr und weiter: „Wenn sie noch einen Funken Anstand hat, legt sie ihr Amt als Behindertensprecherin unverzüglich zurück“.
Haidlmayr sieht im OGH-Urteil den Damm gebrochen. „Jeder Mensch, der nicht der sogenannten Norm entspricht, gilt ab nun als Schadensfall für die Gesellschaft. Damit ist die Diskussion um lebenswertes bzw. lebensunwertes Leben wieder um eine Facette reicher. Anstatt sicher zu stellen, dass auch Menschen mit Behinderungen als Teil der Gesellschaft nicht nur akzeptiert sondern integriert werden, bewirkt dieses Urteil genau das Gegenteil“, erläutert Haidlmayr und weiter: „Ich bin tief betroffen, dass das Lebensrecht von Menschen mit Behinderungen wieder diskutierbar ist“.
Alexandra,
12.03.2008, 22:50
Frau Haidlmayr = verbitteter Grandschearm … Wie kann man so zynisch sein …
„Ex-Roter“,
12.03.2008, 17:03
Es mag sein, daß NR.Abg. der SPÖ und Behindertensprecherin Mag. Christine Lapp als Oppositionspolitikerin für behinderte Menschen richtige und wichtige Forderungen hatte, wie die jährliche Wertanpassung sprich Valorisierung des Pflegegeldes – sie forderte des öfteren den damaligen Sozialminister und derzeitigen Behinderten- und Gleichstellungsanwalt Mag. Herbert Haupt (FPÖ und jetzt BZÖ) zum Rücktritt auf, da dieser das Versprechen der Valorisierung des PG nicht einhalten konnte (Die ÖVP (FA. Min. Grasser) verhinderte dies. Seit die SPÖ in Regierungsverantwortung ist, wurde Lapp zur Lobbyistin der „roten“ Pflegedienste und man hat den Eindruck, daß sie nicht besser als Haupt die Anliegen Behinderter Mitbürger vertreten hätte, oft Alibyhandlungen setzt. Von einer jährlichen Valorisierung ist keine Rede mehr, das Regierungsprogramm sieht dies nur ein mal in dieser Periode vor. Sie und die ganze Bundesregierung ist rücktrittsreif! „Ein Ex-Roter“
Mag. Porta Günter,
12.03.2008, 11:14
Als Behindertensprecher der SPÖ im Bundesland Tirol arbeite ich immer wieder direkt mit Christine Lapp zusammen. ich bin selbst Rollstuhlfahrer und kann nur betonen, dass sich Christine Lapp für die Anliegen behinderter Menschen so einsetzt als wären es ihre eigenen. Anscheinend schießt die Kollegin Haidlmayr in ihrer Beurteilung wieder einmal weit über das Ziel hinaus.
Klaus Widl,
10.03.2008, 11:09
Mehr Diskussionskultur und weniger Entgleisungen wünschenswert! Man kann ja über alles diskutieren – Aber die Glaubwürdigkeit von Behindertenprecherin Mag. Lapp, sich für die Interessen von Menschen mit Behinderungen einzusetzen, in Frage zu stellen, kann man wohl nur als ungeheuerliche Entgleisung betrachten.
Beeindruckende Solidaritätsaktionen, wie z.B. alle Abgeordnete des Nationalrates dazu zu bewegen die europäische Forderung einer Behindertengleichstellungsrichtlinie zu unterzeichnen und viele andere Aktionen stellen den unermüdlichen Einsatz für Menschen mit Behinderung unter Beweis.
Ich hoffe, dass Frau Abgeordnete Lapp solche Vorwürfe nicht entmutigen, sich weiterhin für die Anliegen von Menschen mit Behinderung einzusetzen!