Haidlmayr: Zahl der arbeitslosen Menschen mit Behinderung viel höher

Förderung muss sich am Bruttogehalt orientieren, sonst droht Lohndumping

Theresia Haidlmayr
GRÜNE

Als „nicht sehr ambitioniert“ bezeichnet Theresia Haidlmayr, Behindertensprecherin der Grünen, das Ziel des Sozialministers, bis Jahresmitte 2008 500 Menschen mit Behinderung in Beschäftigung zu bringen. Es stimme nämlich nicht, dass die Zahl der arbeitslosen Menschen mit Behinderung lediglich bei 5.000 Personen liege, nach Informationen durch das AMS liege sie bei 30.000.

Auch an der konkreten Ausgestaltung der geplanten „Aktion 500“ hat Haidlmayr einiges auszusetzen: „Betriebe müssen auf jeden Fall zuerst ihre Behinderteneinstellungspflicht erfüllen, bevor sie eine Förderung bekommen“, so Haidlmayr, die weiters fordert, dass Betriebe, die nach Ablauf der sechs Monate die behinderte Person nicht ein weiteres halbes Jahr beschäftigen, die Förderung zur Gänze wieder zurückzahlen müssen. Sollte die/der Arbeitnehmer/in mit Behinderung in den nächsten sechs Jahren den Arbeitsplatz verlieren, soll die Förderung aliquot zurückgezahlt werden. „Es besteht sonst die große Gefahr, dass Menschen mit Behinderung als GeldbeschafferInnen ausgenutzt werden, und dann erst wieder ohne Arbeitsplatz dastehen“, so Haidlmayr.

Ein weiter Kritikpunkt der Grünen ist die generelle Höhe der Förderung von 600 Euro. „Dies verleitet die Betriebe, ein geringes Gehalt zu bezahlen. Um dies auszuschließen, muss sich die Förderung prozentuell am Bruttogehalt orientieren“, fordert Haidlmayr.

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