Haidlmayr zur Kompetenzerweiterung der 24-Stunden-Betreuung

Grüne: Das Recht auf Selbstbestimmung ist weiterhin eingeschränkt

Theresia Haidlmayr
GRÜNE

„Der Entwurf von Ministerin Kdolsky bezüglich medizinischer Tätigkeiten im Betreuungsbereich geht zwar in die richtige Richtung, ist aber für Menschen die selbstbestimmt leben nach wie vor unzureichend“, stellt die Behindertensprecherin der Grünen, Theresia Haidlmayr, fest.

Menschen die Selbstverantwortung tragen, wollen auch selbst entscheiden, welche Tätigkeiten von welcher Personen durchgeführt werden“, so Haidlmayr. Gerade der Bereich der sogenannten Medikamentenverabreichung führt dazu, dass zum Beispiel ein Kopfwehpulver von der Assistentin zwar besorgt, ausgepackt und auf den Tisch gelegt aber nicht verabreicht werden darf. „Der Entwurf ist nur halbherzig, weil sich Ministerin Kdolsky mit den diplomierten Berufsgruppen nicht in die Nesseln setzen wollte. Es ist anscheinend noch immer nicht in den Köpfen von Menschen ohne Behinderungen, dass Menschen mit Behinderungen ihre Eigenkompetenz haben und wahrnehmen wollen“, erläutert Haidlmayr.

Eine auf Assistenz angewiesene Person sollte mit der Assistenznehmerin einen rechtsverbindlichen Vertrag abschließen können, dass die Verantwortung bei der auf Assistenz angewiesenen Person verbleibt. „Menschen mit Behinderungen wissen sehr genau, wen sie für welche Tätigkeiten anstellen. Deshalb sollten sie dafür auch die Verantwortung tragen dürfen“, fordert Haidlmayr, die hofft, „dass der Streit zwischen den Berufsgruppen nicht weiterhin auf Kosten der Menschen mit Behinderungen ausgetragen wird. Wenn schon nicht die Akzeptanz des Selbstbestimmungsrechtes der Betroffen kapiert wird, dann sollte es zumindest akzeptiert werden“.

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0 Kommentare

  • agb. haidlmayr hat recht. würde das prinzip der selbstbestimmung in der pflegedebatte berücksichtigt, könnte man sich einige gesetzgeberischen verrenkungen sparen. betroffene sind experten und sie sollten als solche akzeptieren werden. aber unmündige almosenempfänger sind eben leichter zu verwalten.

  • Ich kann Frau Haidelmayr nur voll und ganz zustimmen und einmal ein Danke für ihre Anregungen aussprechen. Diese Frau weiß was Sache ist! Nicht so wie viele die über Pflege und Betreuung nur große Sprüche klopfen und so tun als ob sie Experten wären. Man muss einmal ein paar Jahre wie ich selbst Pflegen und Betreuen, Verantwortung für andere übernehmen, sein Leben kranken Eltern oder Kindern Opfern, um mitreden zu dürfen. Ich hab nie gefragt ob ich Tabletten geben, Einlauf machen, Verbinden oder sonst was machen darf, ich hab es gemacht weil es nötig war, wenn es der Hausarzt angeordnet hat! Nie ist Vater Wundgelegen oder hatte Schmerzen! Jetzt, seit 2003 hab ich zwei Betreuerinnen aus der Slowakei bei meiner demenzkranken Mutter beschäftigt (angemeldet)!!!und natürlich geben sie Mutter die Tabletten weil ich und sie das so will. Darin sehe ich ein Menschenrecht! Da beide Damen die Matura haben und fliesend Deutsch sprechen, schreiben und lesen können wird das wohl kein Problem sein? Niemand, aber schon gar niemand wird uns das verbieten können, es ist unser WILLE und denn bitte ich zu achten, genau das steht auch im Werksvertrag der beiden Damen! Unsere Dipl. Kranken und AltenpflegerInnen die ich natürlich sehr schätze bitte ich aber dort nachzusehen wo es nötig ist, in den Pflege/Heimen. Dort sind auf Grund der Personaleinsparungen noch genug Angriffspunkte zu finden und Missstände zu beseitigen! Wir zu Hause bräuchten nur das Geld das in Heimen vorhanden ist, denn über kurz oder lang sind wir am finanziellen Ende, dann bekommt ihr unsere Eltern auch noch?! Gesetze machen die nichts kosten ist eine, einfache Sache, wenn man dazu gezwungen wird wie unsere Politiker, wirklich HELFEN ist eine andere, viel schwierigere Sache. Na ja, vielleicht gibt es ja den Inflationshunderter, eine GROSSARTIGE SACHE, oder?

  • Wenn der Entwurf in die richtige Richtung geht was wollen sie dann? Wieder einen Gummiparagraphen ? Haben sie Lainz vergessen ? Auch die Angriffe Ihrer Fraktion zu diesem Thema? Ich habe das Gefühl Sie reden wie es gerade passt!