Haimbuchner schnürt Wohn-Belastungspaket: Barrierefreiheit auf Steinzeitniveau zurückgestuft

Affenzeller: "Entwurf des FPÖ-Wohnbauressorts ist unfair und unsozial!"

Ortschild mit Aufdruck Oberösterreich
BilderBox.com

Bestürzt zeigt sich SPÖ-Landtagsabgeordneter und Sozialsprecher Hans Affenzeller über den lange angekündigten Verordnungsentwurf des FPÖ-Wohnbau-Referenten: „Haimbuchner will offensichtlich den barrierefreien Wohnbau abschaffen. Vergessen wurde ganz eindeutig auf Menschen mit Beeinträchtigungen und Familien mit Kindern. Der SPÖ-Landtagsklub lehnt die unsozialen Änderungsvorschläge Haimbuchners entschieden ab!“

Soll es nach Haimbuchner gehen, werden 2012 alle wichtigen Bestimmungen wegfallen, die die Barrierefreiheit in Wohnhäusern garantieren. Geplant ist einerseits, generell nur mehr Erdgeschosswohnungen barrierefrei zu bauen, andererseits entfällt das Verbot von Stufen innerhalb von Wohnungen, der generelle Liftbau ab dem 2. Obergeschoß oder die barrierefreie Erreichbarkeit von beispielsweise Keller oder Tiefgarage.

Auch die Verschlechterungen für den nachträglichen Lifteinbau stoßen bei Sozialsprecher Affenzeller auf Ablehnung: „Wohnhäuser, die bisher keinen Lift hatten, konnten zumindest noch mit einem nachträglichen Einbau rechnen. Für Häuser unter 4 Stockwerken stirbt diese Möglichkeit, sollte das Papier so umgesetzt werden!“

„Gerade jene Menschen, die auf eine barrierefreie Bauweise angewiesen sind, werden nach der Reform keine Wahlmöglichkeit mehr haben, wo und wie sie wohnen möchten. Landesrat Haimbuchner beraubt sie mit seinen harten Einschnitten ihrer Selbstbestimmung“, zieht Affenzeller Resümee über den Änderungsentwurf.

„Damit ältere Menschen so lange wie möglich in ihren eigenen Wohnungen leben können, dürfen in diesen Wohnungen keine Barrieren errichtet werden, weil sie ansonsten in institutionelle Pflege gedrängt werden. Einsparungen bei der Barrierefreiheit führen somit zu zusätzlichen Kosten für Alten- und Pflegeheime!“, betont Affenzeller und hält abschließend fest: „Auch im Hinblick auf das Oö. Chancengleichheitsgesetz bedeutet diese sogenannte Reform einen massiven Rückschritt. Gerade im Interesse von Menschen mit Beeinträchtigungen und Familien sind wir nicht bereit, diesen Rückschritt mitzugehen und lehnen den Entwurf ab“.

Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich
Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich