"Erhöhung des Pflegegeldes um 10 Prozent verbunden mit einer dauerhaften Valorisierung notwendig"

„Das Modell für die Rund-um-die-Uhr-Betreuung ist kläglich gescheitert, das wird nun auch durch die Studie des Sozialministeriums bestätigt. Die pflegebedürftigen Menschen werden von dieser Regierung weiterhin im Stich gelassen“, kritisierte BZÖ-Sozialsprecherin Abg. Ursula Haubner.
„Pflege muß leistbar, qualitätsvoll und sicher sein. Rund 80 Prozent der pflegebedürftigen Menschen in ganz Österreich werden nach wie vor zu Hause betreut und gepflegt. Damit aber die pflegebedürftigen Menschen trotz vielfältiger Einschränkungen ein relativ selbstständiges Leben im eigenen Haushalt führen können, muß das Pflegegeld entsprechend angehoben werden. Es muß daher eine einmalige Erhöhung des Pflegegeldes um 10 Prozent verbunden mit einer dauerhaften Valorisierung umgehend durchgeführt werden“, sagte Haubner.
„Jeder Österreicher hat das Recht auf sichere und leistbare Pflege, nicht nur im Alter, auch bei Krankheit und Behinderung. Das BZÖ verlangt eine bundeseinheitliche Regelung, mit der die Regressforderungen an Angehörige abgeschafft werden. Es ist nicht einzusehen, daß in einzelnen Bundesländern auf das Vermögen von Angehörigen zurückgegriffen wird und in anderen nicht. Wir haben überdies im Parlament beantragt, daß auch die Vermögensgrenze bei der 24-Stunden-Pflege abgeschafft wird“, betonte Haubner abschließend.
Gerhard Lichtenauer,
18.07.2008, 10:48
@Fraza: Es ist den so genannten VolksvertreterInnen nicht nur nicht bekannt, die meisten wollen es auch gar nicht wissen, sie fänden keinen Schlaf mehr. Jene, die verantwortlich wären, werden im Dunstkreis pragmatisierter Schönredner auf „Wolke“ gehalten. Viele Jahre konnte die Minderheit der Betroffenen ungestraft ignoriert, benachteiligt, ausgebeutet und an der Nase herum geführt werden. Ob es jetzt an der Zeit ist, dass sich der Volkszorn entlädt? Liebe(r) Fraza, verraten Sie uns bitte, welche „wirklichen InteressenvertreterInnen der Betroffenen“ stärken Sie?
Wenn es so etwas wie ein „Karma“ gäbe, werden alle Sonntagsreden schwingenden Ökonomisten einmal ihre selber geschaffenen „Höllen“ auskosten dürfen. Die Seelenqualen, nicht wieder gut zu machender Versäumnisse, sind ihnen aber gewiss.
Sich gegen diese Scheinlösung der 24-Stunden-Betreuung aufzulehnen ist müßig, sie ist weder legal, noch leistbar oder irgendein Beitrag zu einer Entlastung. Eine Lösung von Bürokraten zur Befriedigung des Bürokratismus. Die meisten Betroffenen ignorieren sie ohnehin, das ist völlig nachvollziehbar. Nicht wenig Geld wird mit viel Aufwand zwischen den Töpfen verschoben, das war‘s. Viel Energie verpufft im Nichts. Es wurde nur mit angesetztem Messer von wenigen in Anspruch genommen und wird in dieser Konzeption in der Versenkung verschwinden. Die vorliegende „Lösung“ ist ein Rohrkrepierer, der in der Hand der Schützen explodieren wird.
Fraza,
18.07.2008, 07:13
Wieder ist jemand aufgewacht. 7 Monate wurde wieder gewartet ob sich irgendjemand gegen das 24 Stunden Modell auflehnt. Die vielen Stunden der Mühsal zu Hause für Angehörige und zu Pflegende werden wieder einmal beleuchtet. Was aber wirklich dahinter steckt ist unseren PolitikerInnen wohl noch immer nicht bekannt. Mein Aufruf an ALLE; stärkt die wirklichen InteressenvertreterInnen der Betroffenen. Es ist sicher nicht nur ein Wahlkampfthema, es ist Realität! und deshalb brauchen wir als Betroffene uns nicht wieder für unrealistische Diskussionen mißbrauchen lassen.