HdB: Ärzte fordern Zivilcourage ein

Solidaritätskundgebung mit gekündigten Kollegen

Haus der Barmherzigkeit
BIZEPS

Heute, Samstag, nachmittag werden die Unterschriften von 315 Wiener Ärztinnen und Ärzten, die sich mit den beiden gekündigten Ärzten im „Haus der Barmherzigkeit“ in Wien-Währing solidarisch erklärt haben, an Kardinal Dr. Christoph Schönborn übergeben, „Ärzte dürfen nicht zum Wegschauen erzogen werden – Zivilcourage darf nicht bestraft werden“ so Dr. Jörg Hofmann von der „Vereinigung Österreichischer Ärzte“, der zu dieser Solidaritätsaktion aufgerufen hatte.

Gemeinsam mit Dr. Hans Malus von der Ärztekammer für Wien wird Hofmann heute die Standpunkte der Wiener Ärzteschaft beim Kardinal vorbringen.

Die Unterzeichner setzen sich für eine Wiedereinsetzung der gekündigten Ärzte Weinländer und Frühwald sowie für die Abberufung der Institutsleitung, Dir. Draxler und Prim. Walgram, ein.

Bekanntlich war Anfang März dieses Jahres die Vertuschung eines sexuellen Übergriffs des im Hause lebenden pensionierten Hausgeistlichen an einem Schwerbehinderten Thema öffentlicher Berichterstattung.

Die Kündigung einer Ärztin, die den Umgang mit der Causa öffentlich kritisiert hatte, sowie ihres Kollegen, dessen interner Aufruf zur Solidarität drei Stunden später ebenfalls mit dem blauen Brief quittiert worden war, führten zu massiven Protesten gegen die Vorgangsweise der Hausleitung.

Eine von Stadtrat Rieder einberufene Kommission sprach von schweren Fehlern im Krisenmanagement und empfahl dringend eine Reihe von substantiellen Änderungen in der Struktur der Hausleitung, um die Motivation der Mitarbeiter wiederzugewinnen.

Hofmann: „Wir übergeben die Unterschriften deswegen an Kardinal Schönborn, da die Leitung der Prokuratur des Instituts ‚Haus der Barmherzigkeit‘ direkt vom Wiener Erzbischof eingesetzt wird. Er ist unser direkter Ansprechpartner.“

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