Heutiger Tag der Menschen mit Behinderung: „Besonders armutsgefährdet!“

Tausende Steirerinnen und Steirer mit Behinderung sind von Armut bedroht - stärker als alle anderen.

Lechner-Sonnek
GRÜNE

Am heutigen „Tag der Menschen mit Behinderung“ weist Grünen-Klubobfrau Ingrid Lechner-Sonnek auf eine in Zeiten wie diesen besonders tragische Entwicklung hin: „Die Armutsgefährdung bei Menschen mit Behinderung ist doppelt so hoch wie bei Nichtbehinderten – und bei behinderten Frauen liegt sie noch einmal höher!“ Steirische Behindertenorganisationen berichten regelmäßig von Steirerinnen und Steirern mit Behinderung, die mit 300 Euro monatlich das Auskommen finden oder nur von der
Ausgleichszulage leben müssen.

Laut aktuellen Zahlen der „Armutskonferenz“ sind in Österreich 96.000 Menschen mit Behinderung von Armut betroffen, 37.000 Personen mit Behinderung können ihre Wohnung nicht angemessen warm halten, 69.000 leben in überbelegten Wohnungen, 38.000 sind mit wichtigen Zahlungen im Rückstand.“: „Vor allem bei Menschen mit leichter Behinderung reicht die oft zu niedrige Pflegegeldeinstufung nicht mehr für ein menschenwürdiges Leben“, so Lechner-Sonnek, die auch auf andere deutliche Fakten
hinweist: So ist beispielsweise die durchschnittliche Invaliditätspension um fast zweihundert Euro niedriger (und unter der Armutsschwelle) als die durchschnittliche Alterspensionen, wenn Menschen mit Behinderung arbeitslos werden, finden sie viel länger keinen neuen Job als Nichtbehinderte… Lechner-Sonnek: „Seit dem Jahr 2000 ist die Notstandshilfe um 8 Prozent gesunken – und davon sind leider Menschen mit Behinderung besonders betroffen.“

Die Grüne Klubobfrau richtet daher heute scharfe Kritik an die beiden Bundesregierungsparteien SPÖ und ÖVP: „Behindertenpolitik scheint ein Stiefkind dieser Koalition zu sein – im Regierungspakt mangelt es bei diesem Thema einmal mehr an konkreten Initiativen.“ Gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise wäre es aus Lechner-Sonneks Sicht etwa „angebracht, endlich eine Wertanpassung des Pflegegelds anzugehen – dieses hat nämlich seit seiner Einführung 15 Prozent an Wert verloren!“

Abschließend bedauert Lechner-Sonnek auch, dass das Datenmaterial zur finanziellen Situation von Menschen mit Behinderung in der Steiermark äußerst dürftig ist: „Selbst im steirischen Armutsbericht finden sich hierzu nur Österreichzahlen – es ist höchste Zeit, dass Landesrat Flecker & Co. auch einmal hierauf ein Auge werfen!“

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