Hinter mir die Sintflut?

Hinter mir die Sintflut? Was bedeutet das? Es bedeutet: Ich überlege mir nichts. Mir ist alles egal. Mir ist die Zukunft egal. Ich mache einfach irgendetwas. Und hoffentlich geht es dann gut aus. Ein Kommentar.

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Petra Plicka

Wir sind mitten in der so genannten Corona-Pandemie. Und ab Ende März 2022 bekommen wir pro Monat insgesamt nur noch 10 kostenlose Tests – 5 PCR-Tests und 5 Antigen-Tests. Ich erkläre das weiter unten in diesem Text. Was die Corona-Pandemie ist, habe ich bereits in Blog-Einträgen vor einiger Zeit besprochen.

Was macht unsere Bundesregierung da gerade? Was machen ganz viele Menschen gerade? 

Sie denken derzeit alle: Hinter mir die Sintflut! Nicht mit einem Fragezeichen. Sondern mit einem Ausrufzeichen. Das bedeutet: Ich frage mich nicht einmal: Ist das eine gute Idee? Mir ist das egal. Mir ist die Zukunft egal. Ich mache es halt einfach. 

Wir leben immer noch in der so genannten Corona-Pandemie. Die Zahlen der Kranken und auch Toten sind derzeit sehr hoch. 

Trotzdem gibt es Menschen, die sagen: Die Corona-Pandemie ist vorbei.

Sie sagen das, obwohl es derzeit sehr viele kranke Menschen gibt. Corona (Covid-19) ist nämlich derzeit sehr ansteckend. 

Was stimmt: 

Derzeit sind weniger Menschen als vor ein paar Monaten in Spitälern auf den Intensivstationen. Intensivstation heißt: Da kommt man hin, wenn es einem sehr schlecht geht und man extrem krank ist.

Was aber auch stimmt:

Derzeit sind sehr viele Menschen in Spitälern auf den Normalstationen. Normalstation heißt: Da kommt man hin, wenn es einem nicht gut geht. Aber es geht einem nicht total schlecht. Man braucht dann zwar eine Behandlung im Spital. Aber man ist nicht extrem krank. 

Man kann die Gefahr von Covid-19 an so genannten Indikatoren festmachen. 

Ein Indikator ist etwas, was ich messen kann. Ein Indikator ist ein Anzeichen für etwas. Ein Indikator sagt mir etwas. Ein Indikator sagt mir: So ist etwas heute. Und so ist etwas morgen. Und übermorgen. Mit einem Indikator kann ich etwas vergleichbar machen. Ich kann sagen: Es wird schlimmer. Oder es wird besser. Mit einem Indikator kann ich also Veränderungen feststellen.

Ganz lange war der Indikator in der Corona-Pandemie die Zahl der Menschen auf Intensivstationen. Viele Menschen auf den Intensivstationen hieß: Die Gefahr ist groß!

Warum ist das eine große Gefahr? Weil das Gesundheitssystem kippen kann. Was heißt das? Es heißt: Es gibt zu viele kranke Menschen. Es gibt zugleich zu wenige Spitalsbetten auf den Intensivstationen. Man kann dann nicht mehr allen kranken Menschen helfen. 

Derzeit sind aber weniger Menschen auf den Intensivstationen. Dafür sind aber sehr viele Menschen auf den Normalstationen.

Wir verwenden also derzeit offensichtlich den falschen Indikator. 

Derzeit müssen wir uns täglich anschauen: Wie viele Menschen sind auf den Normalstationen? Wie viele Menschen müssen dort behandelt werden? Da sind derzeit eben viele Menschen. Das heißt also eigentlich: Die Gefahr ist groß!

Trotzdem sagen derzeit viele Menschen und auch die Bundesregierung: 

Die Gefahr ist ja gar nicht groß!

Sie sagen: Ok. Es erkranken zwar derzeit sehr viele Menschen. Und viele Menschen müssen dann auf den Normalstationen behandelt werden. Aber das ist alles halb so schlimm. 

Dabei vergessen die Menschen und die Bundesregierung aber etwas Wichtiges: 

Die Normalstationen sind seit Wochen extrem ausgelastet. Auch das kann ein Gesundheitssystem zum Kippen bringen. Operationen müssen verschoben werden. Menschenleben werden dadurch gefährdet. 

Wir reden uns derzeit die Corona-Pandemie also schön. Das heißt: Wir tun so, als ob alles gut wäre. Wir tun so, als ob das alles kein Problem wäre. 

Das ist in der Corona-Pandemie keine gute Idee. Warum? Weil diese Pandemie in Wellen daherkommt. Das heißt: Einmal gibt es weniger kranke Menschen. Dann wieder gibt es viele kranke Menschen. Das geht auf und ab wie eine Welle.

Wenn wir den falschen Indikator anschauen, merken wir nicht: Ups, die Welle geht ja stark hinauf! Dann übersehen wird das. Und wir übersehen die Gefahr. 

Leider ist das derzeit aber nicht das einzige Problem.

Es gibt derzeit viele kranke Menschen,

Aber zugleich bekommen wir ab Ende März nur noch insgesamt 10 kostenlose Tests pro Monat – 5 PCR-Tests und 5 Antigen-Tests. Das sind zwei verschiedene Arten von Corona-Tests. Damit kann ich herausfinden: Ich habe Covid-19. Oder: Ich habe kein Covid-19.

Es werden sich also ab April wahrscheinlich weniger Menschen testen lassen. Die Tests kosten dann ja Geld.

Und das wird eine sehr schlechte Auswirkung haben.

Wir wissen dann nicht: Habe ich Covid-19 oder nicht? Wenn ich das nicht weiß, stecke ich unabsichtlich andere Menschen an. So werden ganz viele Menschen krank werden. Mehr kranke Menschen bedeutet: Die Wahrscheinlichkeit steigt, dass dann jemand ins Spital muss. Wahrscheinlichkeit bedeutet: Ich kann erwarten, dass das passiert. Vermutlich wird also etwas passieren. Was wird passieren? Es werden mehr Menschen krank werden. Und mehr Menschen müssen dann ins Spital. 

Warum? Weil wir die Ansteckungs-Kette nicht unterbrechen. Das bedeutet: Person A steckt Person B an. Person B steckt Person C, D und E an. Und so weiter. Das ist eine Ansteckungs-Kette. Mit den Tests können wir diese Ansteckungs-Kette zumindest zum Teil unterbrechen. Weil wir ja wissen: Ok, Person A ist krank. Person A bleibt daher zu Hause. Bis Person A eben wieder gesund ist. Dann steckt Person A niemanden anderen an. 

Wenn wir nicht mehr oft testen, wir die Ansteckungs-Kette aber nicht unterbrochen. Person A steckt dann Person B und so weiter an. Das ist schlecht. Denn dann werden eben viele Menschen krank.

Hinter mir die Sintflut ist also keine gute Idee. 

Dadurch wird das Gesundheitssystem belastet. Und dadurch werden viele Menschen gefährdet. 

Wir können natürlich sagen: Wir hoffen, dass alle nur leicht erkranken. Aber wir können das nur hoffen. Wir wissen es nicht. 

Und das ist keine gute Grundlage für den Weg durch die Corona-Pandemie.

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2 Kommentare

  • Super Artikel in Leichter Lesen Sprache!