Hora: Finanzielle Beteiligung Wiens an neuen S-Bahn-Garnituren kommt auch Behinderten zugute

Er selbst habe sich davon im Rahmen einer Probefahrt, an der auch Behinderte teilgenommen hätten, überzeugen können, führte Hora weiter aus.

Karlheinz Hora
Spiola, Petra

Die auf der Basis des Verkehrsdienstevertrages zwischen den ÖBB und der Stadt Wien kürzlich getroffene Entscheidung, die Beschaffung einer neuen Fahrzeuggeneration für die Wiener S-Bahn finanziell zu unterstützen, kommt auch den behinderten Benützern dieses so wichtigen Schienenverkehrsmittels zugute“, stellte Freitag SPÖ-Gemeinderat Karlheinz Hora in einer Aussendung des Pressedienstes der SPÖ Wien fest.

Der Mandatar nahm damit Bezug auf eine in der Öffentlichkeit von verschiedenen Seiten, vor allem von einer an der Probefahrt nicht teilgenommenen Behindertenorganisation, geübten Kritik an der Stadt, weil diese die neue, ihrer Meinung nach nicht behindertengerechte Baureihe „Talent“ mitfinanziere.

Hora wies darauf hin, dass im Vergleich mit der derzeitigen Betriebssituation auf der Wiener S-Bahn mit dem künftigen Einsatz der neuen Züge der Baureihe 4024 „Talent“ eine wesentliche Qualitätsverbesserung auch für behinderte Fahrgäste erreicht werden könne.

Innerhalb des Zuges würden barrierefrei zugängliche Bereiche in ausreichender Form vor allem in den am Zugende und Zuganfang befindlichen Mehrzweckabteilen zur Verfügung stehen. Er selbst habe sich davon im Rahmen einer Probefahrt, an der auch Behinderte teilgenommen hätten, überzeugen können, führte Hora weiter aus. Es sei zwar richtig, dass es beim Zusteigen hauptsächlich für allein reisende Rollstuhlbenützer zu gewissen Erschwernissen in bestimmten Stationen und je nach Gleislage (Kurvenlage!) kommen könnte, dabei sei aber der zu überwindende Spalt zwischen Bahnsteigkante und Wagenboden mit 12 bis maximal 17 Zentimeter mit Hilfe des Zugbegleiters durchaus zu überwinden.

Nahezu ident sei die Situation bereits derzeit beim Einsatz der Doppelstockwagen der durchgehenden Regionalzüge auf der S-Bahn-Stammstrecke. Im Gegensatz zu diesen Fahrzeugen aber auch zu den bislang in Einsatz befindlichen Garnituren der Baureihe 4020 gäbe es in der neuen S-Bahn-Baureihe „Talent“ behindertengerechte Toiletten, die auch von Rollstuhlfahrern benützt werden könnten. Hora: „Davon habe ich mich im Zuge eines Praxistests mit einem Rollstuhlfahrer selbst überzeugen können“.

Mit der noch für heuer vorgesehenen Indienststellung der ersten Garnituren der Baureihe „Talent“ auf der Wiener S-Bahn wird jedenfalls auch für Behinderte ein Quantensprung gegenüber der bisherigen Situation erreicht. Der da und dort erhobene Vorwurf, die Stadt agiere behindertenfeindlich, weil sie die Beschaffung der neuen Fahrzeuge finanziell unterstütze, sei jedenfalls nicht zutreffend, betonte Hora.

Da die ÖBB derzeit allein diese Nahverkehrs- und S-Bahn-Baureihe, die bereits mit anderer Antriebsform auch bei einigen anderen Bahnverwaltung im Ausland erfolgreich im Einsatz stünden, im Zuge eines Großauftrages beschaffe, wäre bei einer Ablehnung Wiens die Alternative die Beibehaltung des jetzt tatsächlich unbefriedigenden Zustandes gewesen. „Das kann doch nicht im Interesse von irgendjemanden liegen“, schloss der Gemeinderat seine Ausführungen.

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