ÖVP-Behindertensprecher fordert Etappenplan vom ORF: Wie lange müssen Österreichs Gehörlose noch warten?

„Die BBC liefert ein tolles Beispiel und unterstützt mit 100 Prozent Untertitelung die Rechte gehörloser Menschen. Es bleibt zu hoffen, dass der ORF diesem Beispiel folgen wird“, sagte Abg. Dr. Franz-Joseph Huainigg, ÖVP-Sprecher für Menschen mit Behinderung.
Während der ORF nur rund 20 Prozent seines Programms untertitelt, werden beim öffentlich-rechtlichen Sender in Großbritannien ab sofort die Sender BBC One, BBC Two, BBC Three, BBC Four, CBeebies, CBBC und BBC News rund um die Uhr untertitelt.
„Gehörlose und schwerhörige Menschen können nun genauso viele Sendungen sehen und verstehen wie hörende Zuschauer. Die BBC zeigt damit, dass es für eine öffentlich-rechtliche Fernsehanstalt möglich ist, dieses Ziel zu erreichen – selbst in Zeiten, in denen gespart wird“, zeigt sich Huainigg erfreut.
Der Ausbau der Untertitelung beim ORF ist eine langjährige Forderung österreichischer Behindertenverbände. „Als öffentlich-rechtlicher Sender sollte die Fernsehanstalt endlich dieser Forderung nachkommen und einen Etappenplan zur schrittweisen Umsetzung festlegen – so wie dies auch bei anderen Gleichstellungsfragen gehandhabt wird“, fordert der ÖVP-Behindertensprecher und meint abschließend: „Als Mutter des öffentlich-rechtlichen Fernsehens liefert die BBC ein tolles Vorbild – bleibt zu hoffen, das der ORF sich daran ein Beispiel nimmt!“
Martin Datzinger,
19.05.2008, 18:02
Die staatliche Förderung des BBC macht 6% der Gesamteinnahmen aus und fließen exklusiv Richtung BBC World, das hier in Österreich auch gratis empfangen werden kann.
Daniel Miskulnig,
19.05.2008, 14:07
Weiß nicht, ob man das vergleichen kann, weil der BBC jährlich fix einiges an öffentlichen Zuschüssen zur Verfügung steht. Der ORF ist schon seit Jahrzehnten unterfinanziert und immer wieder von der Güte der Politik abhängig.
Außerdem beginnen die Briten jetzt streng darauf zu achten, dass bestimmte Dienstleistungen wirklich NUR britischen Staatsbürgern angeboten werden. Im Internet veröffentlichte Videos können nur noch von britischen Staatsbürgern gesehen werden, und wer im Ausland über das Internet britische Fußballübertragungen hören will hat ebenfalls Pech.
Es sei denn er weiß, wie man sich in einen britischen Proxy einlogt, was auf die Dauer auch eine etwas mühsame Prozedur ist, weil man gut beraten ist sich bei jedem Hören extra und und auszuloggen. (Der Proxy verlangsamt sonst die Geschwindigkeit).
Martin Datzinger,
19.05.2008, 12:29
8 TV Sender, 10 nationale und 40 regionale Radiostationen. Und das um 15€ pro Monat und Haushalt (wobei es bei den Briten schon reicht, ein Handy zu besitzen, um Gebühren blechen zu müssen). Was kann der ORF um 23€/Monat?
Anonymous,
18.05.2008, 17:59
mängel, fehl- und nichtleistungen zu erwähnen, ist entbehrlich. neuigkeitswert beim ORF wäre nur dann vorhanden, wenn er endlich einmal eine gute leistung erbringt. die funktionäre (!) des ORF-apparates müssen vor scham erblassen, wenn sie ihr programm mit dem eines anderen vergleichen. mut zeigt der ORF dann, wenn er gebühren verlangt, die so wie jetzt seine leistungen um ein mehrfaches übersteigen.
Franz Werfel,
16.05.2008, 14:07
Die Frage sollte lauten: Wie lange noch ORF? Außer den ORF-Beamten braucht diesen Sender ohnehin niemand. Wir sollten alle Energie daran setzen, statt dem ORF einen modernen Sender zu bekommen!
Ein netter Mensch,
15.05.2008, 09:54
Hier der Originallink: http://www.bbc.co.uk/pressoffice/pressreleases/stories/2008/05_may/07/subtitling.shtml