Huainigg begrüßt Minister Mitterlehners Initiative zu barrierefreien Familienberatungsstellen

Unterstützungen sind auszubauen, denn Pflege ist keine Aufgabe minderjähriger Kinder

Franz-Joseph Huainigg
ÖVP

„Es besteht dringender politischer Handlungsbedarf, wenn in Österreich 42.700 minderjährige Kinder ihre kranken oder behinderten Angehörigen pflegen“, zeigt sich der ÖVP-Sprecher für Menschen mit Behinderung, Abg.z.NR Dr. Franz-Joseph Huainigg, über die Ergebnisse der ersten wissenschaftlichen Studie über Kinder als pflegende Angehörige schockiert. Das Durchschnittsalter liegt bei 12 Jahren, 70% sind Mädchen. Insgesamt pflegen 3,5% aller österreichischen Kinder ihre Angehörigen.

„Es ist eine maßlose Überforderung für Kinder, wenn sie ihre Eltern oder Verwandten duschen, anziehen, bekochen oder ihnen Medikamente verabreichen müssen“, warnt Huainigg und fordert bessere Unterstützungsmaßnahmen, wie beispielsweise den Ausbau der ambulanten Dienstleistungen, die diesen Aspekt in ihrer Arbeit gezielt berücksichtigen müssen.

„In diesem Zusammenhang begrüße ich die Initiative von Familienminister Reinhold Mitterlehner zur barrierefreien Umgestaltung der Familienberatungsstellen“, so Huainigg, „denn in einer gezielten Beratung kann auf die vielfältigen Angebote und Möglichkeiten hingewiesen werden. Oft wissen sich kranke und behinderte Erwachsene nicht besser zu helfen als ihre Kinder als Pflegekräfte einzusetzen. In dieser Hilflosigkeit hilft vor allem Beratung!“ Ein entsprechender Gesetzesentwurf ging dieser Tage in Begutachtung.

Für 2013 sind Fördermittel von insgesamt einer Million Euro vorgesehen, um noch nicht barrierefreie Familienberatungsstellen zu adaptieren. Nach einer Erhebung des Familienministeriums im letzten Jahr ist bereits ein Drittel der Familienberatungsstellen barrierefrei, ein weiteres Drittel bedarf geringer Adaptierungsmaßnahmen. Lediglich das letzte Drittel erfordert größere Umstellungen, unter Umständen auch einen Umzug der Beratungsstelle. Laut Ministerium wird geschätzt, dass von den 400 geförderten Familienberatungsstellen inzwischen bereits 200 barrierefrei sind.

Das aktuelle Regierungsprogramm sieht die Verbesserung und den Ausbau der Familienberatung (unter besonderer Berücksichtigung von Eltern behinderter Kinder und behinderten Elternteilen) vor. Dazu zählen auch die nach dem Bundesbehindertengleichstellungsgesetz vorgesehenen Maßnahmen zur Beseitigung von Diskriminierungen aufgrund von Barrieren. Viele der nach dem Familienberatungsförderungsgesetz geförderten Beratungsstellen können die notwendigen Maßnahmen zur Erreichung der Barrierefreiheit bis Ende 2015 aus eigenen Mitteln nicht umsetzen.

„Ich begrüße es außerordentlich, dass Bundesminister Mitterlehner bis Ende 2015 die geförderte Familienberatung flächendeckend barrierefrei anbieten will und dazu finanzielle Unterstützungen anbietet“, meint Huainigg abschließend.

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