Menschen mit Behinderungen sollen Journalist/innen werden können
„Datum Bundeskanzleramt (BKA) hatte eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die die Darstellung behinderter Menschen in den Medien neu diskutiert. Ich begrüße den Aktionskatalog als Ergebnis dieses partizipativen Prozesses, der gemäß der UN-Behindertenrechtskonvention unter Einbindung von Behindertenorganisationen und dem Monitoringausschuss durchgeführt worden ist“, hält Abg. Dr. Franz-Joseph Huainigg, ÖVP-Sprecher für Menschen mit Behinderung, im heutigen parlamentarischen Menschenrechtsausschuss fest.
Besonders zentral erscheinen Huainigg dabei barrierefreie Internetseiten, sprich der barrierefreie Zugang zu Webinformationen, wie es das Innenministerium bereits vorlebt und nach und nach umsetzt.
„Hier geht es darum, Informationen, Formulare, Anträge und Gesetze in leicht verständlicher Sprache aufzubereiten. Leicht verständliche Sprache ist nicht nur für Menschen mit intellektueller Behinderung essentiell, auch beispielweise für Personen mit nichtdeutscher Muttersprache. Informationen müssen erst einmal sprachlich verstanden werden, um folglich danach handeln zu können, Stichwort Sprach- und Wertekurse. Erst dann ist Teilhabe am gesellschaftlichen und politischen Leben möglich“, führt Huainigg aus.
Weitere geplante Maßnahmen sind die schrittweise Erhöhung barrierefrei zugänglicher ORF-Sendungen und anderer Mediendienste, die Gestaltung von Sendungen durch Menschen mit Behinderungen und die Beauftragung einer Studie zur medialen Berichterstattung von und über behinderte Menschen.
Als besondere Missachtung der Anliegen behinderter Bürger/innen erachtet Huainigg die Tatsache, dass im ORF-Publikumsrat keine einzige Person mit Behinderung vertreten ist.
„Die Behindertenbewegung fordert Selbstvertreter/innen im ORF-Publikumsrat! Ihrem Leitsatz ‚Nichts über uns ohne uns‘ wird hier ganz klar nicht entsprochen. Die UN-Behindertenrechtskonvention, zu der sich Österreich bekannt hat, sieht die Selbstvertretung von Menschen mit Behinderung in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens vor“, appelliert Huainigg.
Martin Wolkerstorfer
27.05.2017, 00:32
Ist das nicht selbstverständlich?
Ich meine: JA!
Und längst überfällig.