Huainigg: Gebärdensprache für ORF-Publikum nicht zumutbar?

Live-Übertragungen aus dem Parlament müssen auf ORF 2 gedolmetscht werden!

Franz-Joseph Huainigg
Christian Müller

Verärgert und enttäuscht zeigt sich ÖVP-Behindertensprecher Dr. Franz-Joseph Huainigg über die „Jubelmeldung“ des ORF, die Live-Übertragungen aus dem Parlament, anlässlich der Angelobung von Helene Jarmer als erste gehörlose Abgeordnete, in Zukunft auch in Gebärdensprache zu übertragen.

„Es ist untragbar, wenn der ORF die Gebärdensprachdolmetschung auf einem Satellitenableger ausstrahlt, der für viele nicht empfangbar ist. Der ORF soll zur Kenntnis nehmen, dass die österreichische Gebärdensprache seit 2005 im Verfassungsrang anerkannt ist“, sagt Huainigg und ergänzt: Der ORF hat einen öffentlich-rechtlichen Auftrag. Die Übertragung der Live-Diskussion mit Gebärdensprach-Dolmetschung lässt erstmals gehörlose Menschen unmittelbar am demokratischen Prozess teilhaben und hat einen starken Aufklärungscharakter für das Gesamtpublikum.“

Schon bisher hat der ORF die in Gebärdensprache gedolmetschte ZIB 1 täglich auf ORF Europe versteckt ausgestrahlt. „Hier fehlte schon bislang der Mut, die Dolmetschung dem ORF-Publikum zuzumuten“, sagt Huainigg abschließend und appelliert an ORF-Generaldirektor Wrabetz, die Live-Übertragungen aus dem Parlament direkt auf ORF 2 auszustrahlen.

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