Huainigg: Gebärdensprachkurs für Abgeordnete im Parlament zeigt Wirkung

ÖVP-Behindertensprecher fordert Selbstverpflichtungserklärung des ORF-Stiftungsrates

Franz-Joseph Huainigg
Christian Müller

„Mein kleiner Gebärdensprachkurs für die Abgeordneten des Nationalrates zeigt Wirkung“, freute sich heute, Dienstag, ÖVP-Behindertensprecher Abg. Dr. Franz-Joseph Huainigg. Aufgrund seiner Initiative, bei seinen Reden im Plenum einen Gebärdensprachdolmetscher beizuziehen, sei die Präsidialkonferenz nun dabei, eine generelle Gebärdensprachübersetzung bei Plenarsitzungen zu prüfen.

„Es hat mich jedes Mal wieder begeistert zu sehen, wie groß die Neugierde und das Interesse meiner Kollegen war, neue Begriffe und Namen, wie etwa Schüssel, Fischer, Khol und Pilz oder Pensionssicherungsreform zu erfahren.“ Zum Abschluss sei so gar in Gebärdensprache geklatscht worden, so der ÖVP-Behindertensprecher.

Auch der ORF werde durch diese Maßnahme gefordert sein, sagte Huainigg weiter. Bereits im Juni forderte er das ORF-Kuratorium in einem offenen Brief zu einer Selbstverpflichtungserklärung auf. „Der Wegfall der einkommensunabhängigen Rundfunkgebührenbefreiung für Pflegegeldempfänger ist nur dann gerechtfertigt, wenn der ORF sein Programm für behinderte Menschen zugänglich macht“.

Dazu gehöre vor allem der barrierefreie Zugang für sinnesbehinderte Menschen durch mehr Untertitel, eine tägliche ZIB1 in Gebärdensprache, Audiodeskription für blinde Menschen und das Überdenken der Darstellung behinderter Menschen in den Medien. „Es ist nicht einzusehen, dass eine Gruppe von Menschen aus dem wichtigsten Informationsmedium großteils ausgeschlossen wird“, so Huainigg.

Die ersten Schritte seien diesbezüglich bereits gesetzt worden. In einem Gespräch Anfang Juni mit Generaldirektorin Lindner sei sehr offen über diese Thematik diskutiert worden. Lindner habe im Zuge dessen die rasche Ausarbeitung eines Maßnahmenpaketes für behinderte Menschen zugesagt. „Nun warte ich gespannt auf ihre Vorschläge“, sagte der ÖVP-Behindertensprecher. Er sei aber zuversichtlich, da er in Lindner eine engagierte ORF-Führung sehe. Schließlich habe sie sich auch maßgeblich für die Einführung der Moderation in Gebärdensprache bei der Wochenschau eingesetzt.

Selbstverständlich werde der Gebärdensprachkurs im Parlament fortgesetzt, sollte die generelle Gebärdensprachübersetzung bei Plenarsitzungen nicht zustande kommen, versicherte Huainigg abschließend.

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