Huainigg: Integration beginnt im Lehrerzimmer!

Neues Hochschulgesetz ermöglicht Menschen mit Behinderung Zugang zu Pädagogischen Hochschulen

Franz-Joseph Huainigg
ÖVP

In Österreichs Schulklassen waren Pädagoginnen und Pädagogen mit körperlicher Beeinträchtigung bisher eine Seltenheit. Doch das soll nun endlich der Vergangenheit angehören.
„Integration beginnt im Lehrerzimmer!“, pointiert der ÖVP-Sprecher für Menschen mit Behinderung Abg. Franz-Joseph Huainigg die Notwendigkeit der vorliegenden Novelle des Hochschulgesetzes.

„Integrativer Unterricht kann nur unter der Bedingung stattfinden, dass auch Menschen mit Behinderung zu Pädagog/inn/en ausgebildet werden, was – im Gegensatz zu den Universitäten – an den Pädagogischen Hochschulen bisher nicht passiert und von mir oft kritisiert worden ist“, sagt der Abgeordnete heute, Dienstag, anlässlich der Beschlussfassung der „PädagogInnenbildung Neu“ im parlamentarischen Unterrichtsausschuss. Huainigg gratuliert Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle zu diesem bildungspolitischen Meilenstein des Heranführens der Pädagogischen Hochschulen an die Universitäten.

Das neue Hochschulgesetz ebnet nun auch Studierenden mit Beeinträchtigung den Weg in die Lehrerausbildung: „Davon profitieren nicht nur Lehrer/innen mit Behinderung, die dadurch eine Jobmöglichkeit erhalten, sondern vor allem auch die Schüler/innen, die dadurch gesellschaftliche Diversität und Vielfalt im Klassenzimmer kennenlernen. Ein gehörloses Kind in einer „hörenden Klasse“ kann beispielsweise vom Umgang mit einem gehörlosen (Zweit-)Lehrer profitieren. Es wird in seiner Sprache, der Gebärdensprache, von einem „native speaker“ unterrichtet. Gleichzeitig entstehen neue Perspektiven für das behinderte Kind“, ist Huainigg sicher.

„Das öffentliche Bild von behinderten Menschen wird noch allzu oft von Vorurteilen und Berührungsängsten gespeist. Gerade Pädagog/inn/en mit körperlichen Einschränkungen können dem aufgrund ihrer eigenen Betroffenheit entgegenwirken“, zeigt sich der selbstbetroffene Behindertensprecher von der Vorbildwirkung überzeugt.

Huainigg appelliert an Unterrichtsministerin Claudia Schmied, nicht wieder „durch die Hintertüre die Zugangsbeschränkung der körperlichen Eignung im Verordnungsweg zu erlassen, so wie es 2007 geschah“. Nun kommt es auf die Umsetzung der Gesetzesnovelle an. „Integration kann an Schulen nur dann nachhaltig gelebt werden, wenn schon im Lehrerzimmer mit positivem Beispiel vorangegangen wird“, so Huainigg abschließend.

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