Huainigg: Kinder mit sprachlichen Defiziten raus aus der Sonderschule!

Sprachförderung statt Sonderpädagogische Förderung

Franz-Joseph Huainigg
ÖAAB

„Nur ein Prozent aller Schüler/innen sind tatsächlich behindert, jedoch drei bis sechs Prozent aller Schüler/innen gehen in eine Sonderschule. Die Differenz ist rasch erklärt: 28 Prozent aller Sonderschüler/innen haben Migrationshintergrund“, stellt Abg. Dr. Franz-Joseph Huainigg in der heutigen Budgetrede zum Kapitel Unterricht fest.

Er findet es höchst bedenklich, wenn Kinder aufgrund von Sprachdefiziten „zu behinderten Kindern gemacht werden“. „Wer schlecht sprechen Deutsch oder wer kommen aus Bildungsschicht ferner, müssen gehen in Schule besondere. Ohne Perspektiven Beruf große. Is halt so, kann man nix machen“, pointiert Huainigg die häufig anzutreffende Situation.

Kritik an der Abschiebung von Migrant/innen in Sonderschulen übte zuletzt auch Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz. So war der Ausländeranteil an Sonderschulen im Schuljahr 2010/11 laut Statistik Austria österreichweit mit 18 Prozent fast doppelt so hoch wie an Regelschulen mit rund zehn Prozent. Ähnlich ist die Situation in der Bundeshauptstadt: In Wien sind 18 Prozent aller Schüler/innen ausländische Staatsangehörige, während der Ausländeranteil an den Sonderschulen bei 28 Prozent liegt. Für Huainigg ist das ein „scheinheiliges, verlogenes System“.

„Viele Kinder mit Migrationshintergrund sind in Sonderschulen häufig fehl am Platz. Es braucht Sprachförderung statt sonderpädagogischer Förderung!“, fordert Huainigg und ersucht BM Claudia Schmied dringend Maßnahmen zu setzen, „denn Österreich verliert dadurch Potenzial und Talent. Sonderschulabgänger/innen haben stark verminderte Chancen in Beruf und Gesellschaft und man nimmt Jugendlichen Lebensperspektiven“.

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