Glasfenster mit Hostie in einer Kirche

Huainigg: Kommt ein behinderter Mensch eher in den Himmel als in die Kirche?

Zotterschokolade soll Bischöfe zur Schaffung einer barrierefreien Kirche anregen

„Eher kommt ein behinderter Mensch in den Himmel als in die Kirche“, zitierte heute, Dienstag, ÖVP-Behindertensprecher Abg. Dr. Franz-Joseph Huainigg anlässlich der Eröffnung der Bischofskonferenz einen gängigen Spruch der Behindertenbewegung.

Die Barrierefreiheit sei in den letzten Jahren zu einem gesellschaftlichen Anliegen geworden, welches auch in der Kirche zu bemerkbaren Veränderungen geführt habe. „Immer mehr Kirchen und Pfarreinrichtungen sind mit dem Rollstuhl barrierefrei zugänglich geworden“, so Huainigg.

Die Vereinbarkeit mit dem Denkmalschutz sei durch eine intelligente architektonische Planung sehr wohl lösbar. Das haben die Arbeiten an der altgotische Kirche in Purkersdorf vorgezeigt, wo die Hartnäckigkeit und das Engagement des Pfarrers zu einer Rampe geführt habe.

„Solche Initiativen und ein solches Engagement suchen NachahmerInnen. Daneben brauche es aber auch ein Programm und strukturelle Veränderungen, um die Kirche in jeder Hinsicht für Menschen mit Behinderung zu öffnen. Jesus holt Menschen mit Behinderung buchstäblich vom Rande in die Mitte, vom Ausgegrenzt-sein zum Vorbild, vom Verstoßenen zum Integrierten. Er geht auf Menschen mit Behinderung aktiv zu und hilft auch, aber eben nicht bevormundend.

Dieses nicht bevormunden, und dass der behinderte Mensch nicht Objekt der Nächstenliebe sein darf, sondern Subjekt der Glaubensgemeinschaft ist, darum gehe es Huainigg. „Neben den Gebäuden und sonstigen kirchlichen Einrichtungen denke ich an die enorme Vielfalt des kirchlichen Lebens, von der Pfarrgemeinde bis zu den Schulen, von den Jugendorganisationen bis zu den Seniorenaktivitäten“, appellierte Huainigg in Richtung Bischofskonferenz.

„Die Einbindung von behinderten Menschen in die Kirche ist eine Bereicherung für die Glaubensgemeinschaft. Vor allem behinderte Kinder und deren Familien müssen in den Pfarrgemeinden erleben können, was Inklusion heißt.“ Spezielle Angebote wie barrierefreie Internetauftritte für blinde Menschen oder Messen in Gebärdensprache für gehörlose Gläubige sollten konkret angeboten werden. Dadurch können die Barrieren im gemeinsamen Miteinander abgebaut werden.

„Vorbildhaft wurde dies im letzten Jahr beim Weltjugendtreffen in Köln vorgelebt, die durchdachte Barrierefreiheit der Veranstaltung wurde von vielen Betroffenen gelobt und auch entsprechend genutzt“, so der Abgeordnete.

Um auf das Gleichstellungsgesetz hinzuweisen und auch die Bischöfe auf den Geschmack der Barrierefreiheit zu bringen, hat Huainigg den TeilnehmerInnen der Bischofskonferenz die gleichnamige Zotterschokolade übermittelt.

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