ÖVP-Behindertensprecher unterstützt die Forderung der Behindertenverbände für eine/n Selbstvertreter/in im ORF-Publikumsrat
„‚Nichts über uns ohne uns‘ ist der Leitsatz der Behindertenbewegung, die auch für die Neubestellung des ORF-Publikumsrats zu gelten hat“, sagt ÖVP-Abg. Dr. Franz-Joseph Huainigg anlässlich des Endes der Bewerbungsfrist zur Neubestellung des ORF-Publikumsrates.
„Ich unterstütze die Forderung der Behindertenverbände, die die Selbstvertretung in diesem Gremium einfordern und sehe dies als eine Selbstverständlichkeit. Traurig, dass noch immer extra darauf hingewiesen werden muss. Es verhält sich ja auch in anderen Bereichen nicht so. Welch große Kritik gäbe es, wenn ein Mann als Frauenvertreter nominiert werden würde oder eine Seniorin als Jugendvertreterin. Behinderte Menschen sind Expertinnen in eigener Sache und diese Expertise aus der Lebenspraxis sollte auch in die ORF-Programmgestaltung einfließen“, so Huainigg.
Die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen sieht eine gleichberechtigte Teilhabe in allen Lebensbereichen vor, ergo auch im Bereich der Medien.
„Der ORF-Publikumsrat ist ein wichtiges Gremium, wo die Interessen von Menschen mit Behinderungen eingebracht werden können“, stellt der ÖVP-Behindertensprecher fest.
„Ohne Zweifel ist in den letzten Jahren viel geschehen und ich schätze sehr, wie daran gearbeitet wird, dass die Quote der Barrierefreiheit durch Untertitelung, Gebärdensprachdolmetschung oder Audiodeskription stetig erhöht wird. Dieser Weg muss konsequent weitergegangen werden. Gerade in letzter Zeit wurde der weitere Ausbau der Barrierefreiheit aufgrund fehlender finanzieller Mittel in Frage gestellt. Ebenso konnte die Einstellung des Sportmagazins ‚Ohne Grenzen‘, die einzige Sendung mit ModeratorInnen mit Behinderung, nur knapp abgewendet werden. Der ORF erfüllt auch die Einstellungspflicht von behinderten MitarbeiterInnen nicht mehr“, zeigt Huainigg dem ORF deren Handlungsbedarf auf.
Huainigg ist erfreut, dass die Behindertenverbände einige fachlich sehr versierte SelbstvertreterInnen nominiert haben. „Die Auswahl wird dem Bundeskanzler schwerfallen“, mutmaßt Huainigg abschließend.