Fordere Schaffung eines Gleichstellungsgesetzes
„In der Volkspartei gibt es viele Menschen, die Sport betreiben und joggen, da werden die Behinderten jetzt mitrollen“, sagte heute, Donnerstag, Dr. Franz- Joseph Huainigg, der auf der ÖVP-Bundesliste an 11. Stelle für den Nationalrat kandidiert. Das erste große politische Ziel sei die Schaffung eines Gleichstellungsgesetzes.
„Es gibt in Österreich noch sehr viele Diskriminierungen für behinderte Menschen, so zum Beispiel architektonische Barrieren im öffentlichen Verkehr“. Als weiteres Ziel nannte Huainigg die Anerkennung der Gebärdensprache. „Ich werde mich dafür einsetzen, dass sich die Situation behinderter Menschen in Österreich verbessert“, so Huainigg, der in der nächsten Legislaturperiode Behindertensprecher der ÖVP werden soll.
„Ein Gleichstellungsgesetz muss ein Gesetz sein, das auch wirklich Durchschlagskraft hat.“ Huainigg erwähnte in diesem Zusammenhang eine blinde Frau aus Kärnten, die Richterin werden wolle und der dies aufgrund ihrer Behinderung verweigert werde. Derartige Diskriminierungen dürfe es künftig nicht mehr geben. Im Ausbildungsbereich müsse die Qualität der Schulintegration weiter verbessert und gesichert werden, so Huainigg. Der ÖVP-NR-Kandidat, der selbst behindert ist, will sich aber auch in der Medienpolitik engagieren. Es sei nicht einzusehen, warum es im Fernsehen nicht mehr Gebärdensprache oder Untertitel gebe. „Die Zeit im Bild 1 soll auf einem Kanal auch in Gebärdensprache gesendet werden“, forderte Huainigg.
Darüber hinaus will Huainigg dafür eintreten, dass in den Medien ein anderes Bild von behinderten Menschen verbreitet wird. „Behinderte sollen nicht ständig als armes ‚Hascherl‘ oder als Spitzensportler dargestellt werden. Die Realität soll in den Medien Einzug halten“. „Wenn behinderte Menschen in Redaktionen als Kollegen und Kolleginnen arbeiten, dann wird dort auch ein anderes Bild einziehen.“
Ganz wichtig sei auch, dass das Medium „Internet“ für behinderte Menschen voll zugänglich werde. Huainigg wird sich vor allem für die Wahlmöglichkeit für junge, behinderte Menschen, ob sie in ein Heim wollen oder integriert leben wollen, stark machen. Derzeit gebe es diese Wahlmöglichkeit vielfach nicht, betonte Huainigg. „Es ist auch absurd, dass oft ein Heim mehr kostet als integriert zu leben. Da muss man wirklich etwas tun“, so der ÖVP-NR- Kandidat Franz-Joseph Huainigg.